Politik

Eklat in der Berliner SPD: Landeschefs treten zurück

Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini treten von ihren Posten zurück. Zuletzt kam es bei zwei Wahlversammlungen der SPD zu Eklats mit den Politikern.

Nicola Böcker-Giannini (r) und Martin Hikel, Berliner SPD-Landesvorsitzende, geben ihre Posten zum Ende des Monats ab.
Nicola Böcker-Giannini (r) und Martin Hikel, Berliner SPD-Landesvorsitzende, geben ihre Posten zum Ende des Monats ab.Carsten Koall/dpa

Die Berliner SPD-Chefs, Martin Hikel und Nicola Böcker-Giannini haben offenbar angekündigt, ihr Amt zum Moatsende abzugeben. Das wurde der Deutschen Presse-Agentur aus Parteikreisen bestätigt. Die beiden Politiker informierten am Sonntag den geschäftsführenden SPD-Landesvorstand in einer Schaltkonferenz. Bei einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz am Montag soll die Öffentlichkeit informiert werden.

Zuletzt kam es bei zwei Wahlversammlungen der Berliner SPD zum Eklat. Am Sonntag stand fest, dass Böcker-Giannini keinen Listenplatz für die Wahl zum Abgeordnetenhaus 2026 bekommen wird. Beim Kreisparteitag der Reinickendorfer SPD unterlag sie in der Kandidatur Laurence Stroedter. Als Direktkandidatin für den Wahlkreis 3 in Reinickendorf wurde Böcker-Giannini hingegen nominiert,

Berliner SPD liegt bei Umfragen hinten

Hikel, der Bezirksbürgermeister von Neukölln ist, wurde vor zwei Wochen bei einer Wahlversammlung der SPD Neukölln mit 68,5 Prozent erneut für den Posten nominiert. Daraufhin kündigte er überraschend an, dass er bei der Wahl 2026 nicht mehr für das Amt kandidiert.

Das Duo, das erst seit 2024 an der SPD-Spitze amtierte, zieht damit die Konsequenzen aus mangelndem Rückhalt in der Partei. Die Amtszeit von Böcker-Giannini und Hikel an der SPD-Spitze läuft eigentlich bis Juni.

Einer aktuellen Umfrage zufolge würde die Berliner SPD bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus nur noch 13 Prozent erreichen. Damit würden die Sozialdemokraten, die bei der wiederholten Abgeordnetenhauswahl von 2023 noch auf knapp 20 Prozent der Stimmen kamen, jetzt auf Platz vier liegen. Stärkste Kraft wäre der Umfrage zufolge die CDU mit 22 Prozent - auch sie verschlechtert sich deutlich im Vergleich zum Jahr 2023 (knapp 30 Prozent).

Die Linke rückt derweil immer näher auf die CDU auf und kommt aktuellen Umfragen zufolge auf 19 Prozent. Die dritte Position teilen sich die Grünen mit 16 Prozent inzwischen mit der AfD.

Steffen Krach, Spitzenkandidat der Berliner SPD für die Wahl zum Abgeordnetenhaus im kommenden Jahr, soll Medienberichten zufolge Berlins neuer SPD-Chef werden. Derzeit ist er noch Regionspräsident der Region Hannover.