Russland hat Aserbaidschan dazu aufgefordert, die Blockade der einzigen Straßenverbindung zwischen Armenien und der umkämpften Region Bergkarabach aufzuheben. Moskau habe die Notwendigkeit von Maßnahmen zur „raschen Deeskalation der Lage um Bergkarabach“ betont, erklärte das russische Außenministerium nach einem Telefonat von Außenminister Sergej Lawrow mit seinem aserbaidschanischen Kollegen Dscheihun Bairamow.
Lawrow habe in dem Gespräch die Umsetzung von zuvor vereinbarten Schritten gefordert, „einschließlich der Freigabe humanitärer Routen“, zu denen auch die Verbindung nach Bergkarabach, der sogenannte Latschin-Korridor, zähle.
Aserbaidschan hatte den Latschin-Korridor im Juli geschlossen. Nach Angaben des UN-Botschafters Armeniens, Mer Margarjan, führte die Blockade inzwischen zu einem „schweren Mangel“ an Lebensmitteln, Medikamenten, Gas und Treibstoff.

Konflikt: Armenien musste nach Kämpfen Gebiete an Aserbaidschan abgeben
Der Latschin-Korridor war zunächst von aserbaidschanischen Demonstranten blockiert worden, die sich als Umweltschützer ausgaben. Später richtete Baku unter Verweis auf Sicherheitsgründe eine Straßensperre am Eingang der Verbindung ein, seither liegt der Verkehr dort lahm.
Armenien und Aserbaidschan streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die mehrheitlich von Armeniern bewohnte Region. Es gab bereits zwei Kriege mit Tausenden Toten um das Gebiet, das die internationale Gemeinschaft als Teil Aserbaidschans betrachtet.




