Flugverkehr

BER weiterhin im „Ausnahmemodus“: Probleme nach Cyberattacke dauern weiter an

Am Hauptstadtflughafen BER wird nach wie vor improvisiert. Das System für die Passagier- und Gepäckabfertigung funktioniert auch am Donnerstag noch nicht.

Auch am Donnerstag müssen sich Passagiere am BER auf längere Wartezeiten einstellen.
Auch am Donnerstag müssen sich Passagiere am BER auf längere Wartezeiten einstellen.Michael Ukas/dpa

Auch mehrere Tage nach dem Cyberangriff auf ein IT -System befindet sich der Berliner Flughafen BER nach Angaben eines Flughafensprechers weiterhin im „Ausnahmemodus“. Das lahmgelegte System für die Passagier- und Gepäckabfertigung funktioniert noch immer nicht. Es gebe heute wieder eine Reihe von Verspätungen, sagte Flughafensprecher Axel Schmidt der Deutschen Presse-Agentur.

Abgesagt seien für heute bislang drei Abflüge. An den Terminals sei es am Morgen relativ ruhig. Am Mittwoch wurden seinen Angaben zufolge zwölf Abflüge und zwölf Ankünfte abgesagt. Zu Verspätungen kommt es am Donnerstag jedoch weiterhin – viele Flugzeuge heben erst eine halbe Stunde oder eine Stunde später ab als geplant.

Neben BER auch andere Flughäfen betroffen

Feuerwehr und Personal des Flächenservices unterstützten weiterhin bei der Gepäcksortierung, sagte Schmidt. Die Airlines und die Unternehmen für die Bodenabfertigung bringen seinen Angaben zufolge nach und nach mehr Personal und zum Teil auch eigene Systeme an den Start, um die Situation zu verbessern. „Wir versuchen Zug um Zug, die Lage weiter zu stabilisieren.“

Auf der Website des BER heißt es weiterhin: „Angesichts des vielfach noch manuellen Check-ins und Boardings kann es heute trotz einer Mobilisierung aller zur Verfügung stehenden Kräfte weiterhin zu längeren Prozesszeiten, zu Verspätungen und zu Stornierungen durch die Fluggesellschaften kommen.“ Der Flughafen empfiehlt, den Online-Check-in der Fluggesellschaft zu nutzen.

Der IT-Dienstleister Collins Aerospace war am Freitagabend Opfer eines Cyberangriffs geworden. Der Hackerangriff legte elektronische Systeme lahm, die für die Passagier- und Gepäckabfertigung genutzt werden. Betroffen waren neben Berlin insbesondere die Flughäfen in Brüssel, Dublin und London (Heathrow). Die anderen großen deutschen Flughäfen waren nicht betroffen. Die britischen Behörden haben in dem Zusammenhang einen Verdächtigen festgenommen. Der Mann wurde unter Auflagen wieder freigelassen.