Belgrad-Ein Schüler hat am Mittwoch in einer Belgrader Schule auf Mitschüler und Personal geschossen und dabei neun Menschen getötet. Das berichtete das staatliche Fernsehen RTS unter Berufung auf das serbische Innenministerium. Bei den Toten soll es sich um acht Schüler und einen Wachmann handeln.
Das Innenministerium teilte zudem mit, dass die Polizei einen mutmaßlichen Schützen festgenommen habe. Die Schüsse habe dieser aus der Pistole seines Vaters abgegeben, hieß es. Der mutmaßliche Täter, ein Schüler der siebten Klasse, soll demnach Schüsse auf Schüler und Schulpersonal abgegeben haben.
Großeinsatz der Polizei in Belgrad
Die Polizei machte noch keine Angaben zum Motiv und zum Hintergrund des Jugendlichen. Die Polizei arbeite mit Hochdruck daran, „alle Fakten und Umstände aufzuklären, die zu dieser Tragödie geführt haben“, erklärte das serbische Innenministerium. Medien berichten von einer Amoktat.
Milan Nedeljkovic von der Bezirksverwaltung in Vracar sagte, der Wachmann der Schule habe sich dem Schützen in den Weg gestellt und damit wahrscheinlich weitere Opfer verhindert. Der Wachmann „wollte die Tragödie verhindern und er war das erste Opfer“, sagte Nedeljkovic vor Journalisten vor dem Schulgebäude.
Amoklauf in Belgrad: Schüler soll die Tat monatelang geplant haben
Polizei und Rettungskräfte rückten mit großen Aufgeboten zu der Schule im Zentrum von Belgrad aus. Die Polizei sperrte das umliegende Areal großräumig ab, wie Medien berichteten. Der mutmaßliche Täter habe nach dem Blutbad selbst die Polizei angerufen, sagte der Direktor der Belgrader Polizei Veselin Milic. Die Tat habe er lange vorbereitet, fügte er hinzu. Der Jugendliche sei planmäßig vorgegangen und habe sogar über eine Liste von potenziellen Opfern verfügt, sagte Milic.
Monatelang habe der Junge seine Tat geplant, sagte Polizeichef Milic weiter. Man habe auf seinem Schreibtisch Skizzen und Pläne gefunden, die „wie aus einem Horrorfilm oder Videospiel“ ausgesehen hätten. Mit der Waffe seines Vaters sowie mit vier Brandsätzen in der Tasche sei er in seine Schule gegangen, habe dort zunächst einen Wachmann und zwei Schülerinnen getötet. Dann sei er in seine Schulklasse gegangen, wo gerade Geschichtsunterricht im Gange war. Er wechselte das Magazin seiner Waffe und eröffnete das Feuer vom Türrahmen aus, auf die Lehrerin und auf mehrere Schüler. Danach sei er auf den Schulhof gelaufen und habe die Polizei gerufen.




