Wer nicht antwortet, wird gefeuert: Mit dieser Androhung löste Donald Trumps enger Berater Elon Musk eine heftige Debatte aus. Bundesbedienstete in den USA wurden Medien zufolge mit derartigen Drohmails aufgefordert, umgehend mitzuteilen, was sie in der vergangenen Woche geleistet haben – oder sie riskierten, ihren Job zu verlieren.
Der Tech-Milliardär war nach der Amtsübernahme von Trump mit der Errichtung einer Abteilung für Regierungseffizienz (Doge) beauftragt worden, die bereits zahlreiche Kürzungen und Kündigungen in den US-Bundesbehörden veranlasst hat.
Einem Bericht der Saarbrücker Zeitung zufolge soll die von Musk ins Leben gerufene Kündigungsandrohung auch Auswirkungen auf Deutsche haben. Unter Berufung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hätten auch deutsche Zivilbeschäftigte der US-amerikanischen Streitkräfte entsprechende Mails erhalten. Demnach werden die Beschäftigten von ihren Vorgesetzten aufgefordert, eine Liste mit fünf Tätigkeiten aus der Vorwoche zu erstellen. Wer der Aufforderung nicht nachkomme, müsse mit seiner Kündigung rechnen.
Laut Verdi habe es zuvor Zusicherungen gegeben, dass deutsche Zivilbeschäftigte von solchen Mails nicht betroffen seien. „Uns wurde bei den laufenden Tarifverhandlungen versichert, dass eine solche Aufforderung nicht an deutsche Zivilbeschäftigte verschickt wird“, erklärte eine Verdi-Sprecherin. Man sei überrascht gewesen und prüfe das gerade rechtlich.
Musk schickte Drohmail an mehr als zwei Millionen US-Bundesbedienstete
Musk hatte im Februar auf seiner Plattform X angekündigt, dass alle Bundesangestellten in Kürze eine entsprechende E-Mail erhalten würden. „Das Nichtbeantworten wird als Kündigung gewertet“, drohte er. Übereinstimmenden Berichten zufolge erhielten mehr zwei Millionen US-Bundesbedienstete dieses Schreiben. Die E-Mail über die Arbeitsnachweise ähnelte demnach einer, die Musk verschickte, als er Twitter – jetzt umbenannt in X – im Jahr 2022 übernahm. Nach der Übernahme wies Musk die Ingenieure an, ihren neuesten Softwarecode zur Überprüfung auszudrucken, um so ihre Fähigkeiten zu bewerten.
Trump bezeichnet USAID-Beehörde als „Haufen radikaler Verrückter“
Besonders infrage stellten Musk und Trump von Beginn an die Arbeit der US-Behörde für internationale Entwicklung (USAID). Trump bezeichnete die Behörde als „Haufen radikaler Verrückter“, Musk sprach von USAID als „krimineller Organisation“, die „durch den Häcksler gedreht“ werden müsse. Zahlreiche US-Steuergelder würden von der Behörde verschwendet.
Am Montag wurde bekannt, dass 83 Prozent der Programme von USAID gestrichen werden sollen, die restlichen sollten dem US-Außenministerium untergeordnet werden. Die Mehrheit der USAID-Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden inzwischen entlassen oder beurlaubt.
Die Entwicklungsbehörde leistete bislang in mehr als 100 Ländern Katastrophen-, Lebensmittel- und Entwicklungshilfe, häufig im Gesundheitsbereich.
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