USA

Charlie Kirk erschossen: Wer war der getötete Trump-Verbündete?

Der konservative Aktivist Charlie Kirk wurde in Utah auf offener Bühne erschossen. Er galt als treuer Unterstützer von US-Präsident Donald Trump. Was über ihn bekannt ist.

Charlie Kirk verteilt vor seiner Rede an der Utah Valley University Mützen. Wenige Minuten später wurde er erschossen.
Charlie Kirk verteilt vor seiner Rede an der Utah Valley University Mützen. Wenige Minuten später wurde er erschossen.Tess Crowley/The Deseret News/AP

Der Tod des rechtskonservativen Aktivisten und Trump-Unterstützers Charlie Kirk sorgt auch am Tag nach der Tat für internationale Schlagzeilen. US-Präsident Donald Trump selbst verkündete Kirks Tod in seinem Online-Netzwerk Truth Social: „Er wurde von allen geliebt und bewundert, besonders von mir, und jetzt ist er nicht mehr bei uns“, erklärte der Präsident. Im gesamten politischen Spektrum löste das Attentat Entsetzen aus – Trump feierte Kirk nach seinem Tod als „Märtyrer der Wahrheit“. Was ist über den 31-Jährigen bekannt?

Charlie Kirk galt als einer der einflussreichsten rechtsgerichteten Aktivisten in den USA. Kirk und die von ihm im Alter von 18 Jahren mitgegründete Gruppe Turning Point USA, die größte konservative Jugendorganisation des Landes, spielten eine Schlüsselrolle bei der Mobilisierung junger Wähler für Trump im November.

Turning Point unterstützte Trump enthusiastisch, bereits nachdem er im Jahr 2016 die Nominierung der Republikaner für das Amt des Präsidenten gewonnen hatte. Kirk diente damals dem ältesten Sohn des Kandidaten, Donald Trump Jr., während der allgemeinen Wahlkampagne als persönlicher Berater. Die Verbindung zu Trump trug dazu bei, den Aufstieg von Turning Point voranzutreiben. Schon bald war Kirk regelmäßig im Fernsehen zu sehen und gilt heute als wichtiges Gesicht der Maga-Bewegung („Make America Great Again“).

Kirk machte sich mit provokanten Aussagen zahlreiche Freunde und Feinde

Mit der „Charlie Kirk Show“ hatte er auch einen eigenen Podcast, der monatlich von 500.000 Menschen gehört wurde. Kirk griff darin häufig die sogenannten Mainstream-Medien an und befasste sich mit Fragen des Kulturkampfes rund um Ethnie, Geschlecht und Migration – oft in provokantem Stil.

So äußerte Kirk sich kürzlich auch zu dem tödlichen Angriff eines Schwarzen auf eine weiße Ukrainerin in Charlotte. In einem Post auf X schrieb er dazu: „Wir wurden von Lügnern und Betrügern in den Medien in dem Glauben gelassen, dass Amerika ein bösartiges, rassistisches Land ist und dass es ständig zu wahllosen Angriffen auf Schwarze durch Weiße kommt. Doch die Zahlen sagen die Wahrheit. Angriffe von Schwarzen auf Weiße kommen dreimal häufiger vor als Verbrechen von Weißen gegen Schwarze, obwohl Schwarze nur 13 Prozent der Bevölkerung ausmachen.“

Der rechtsgerichtete Aktivist veranstaltete zudem regelmäßig Open-Air-Debatten auf US-College-Campussen, bei denen er in einem für ihn typischen „Prove Me Wrong“-Format „Schnellfeuerfragen“ stellte, um mit Studenten über verschiedene Themen zu debattieren und so die konservative Sichtweise zu fördern – genau wie am Mittwoch, als er getötet wurde.

Kirk war überzeugter Verfechter des Rechts auf Waffenbesitz

Tatsächlich wurde Kirk, der am Mittwoch im Rahmen einer Vortragsreise mit dem Titel „American Comeback“ auf dem Campus der Utah Valley University weilte, laut US-Medien von einem Zuhörer gerade zu Massenerschießungen befragt, als er in den Hals geschossen wurde.

Im Jahr 2023 hatte Kirk noch gesagt, dass der Tod von Menschen durch Schusswaffen „es wert“ sei, um den Erhalt des zweiten Verfassungszusatzes in den USA zu gewährleisten – das Recht, Waffen zu besitzen und zu tragen. „Das ist es wert, jedes Jahr leider einige Todesfälle durch Waffen in Kauf zu nehmen, damit wir den zweiten Verfassungszusatz haben, um unsere anderen gottgegebenen Rechte zu schützen … Das ist ein kluger Deal“, sagte er demnach bei einem Auftritt auf dem Campus in Salt Lake City am 5. April 2023.

Attentat auf Charlie Kirk: Suche nach Täter dauert an

Seine kontroversen Ansichten brachten Kirk zahlreiche Kritiker und Feinde ein. Utahs Sicherheitsbehörden gehen von einem „gezielten Angriff“ auf ihn aus. „Es wird angenommen, dass der Täter vom Dach eines Gebäudes auf den Ort der öffentlichen Veranstaltung im Hochschulhof feuerte“, hieß es in einer Erklärung von Utahs Ministeriums für öffentliche Sicherheit.

Zwei Männer wurden festgenommen, aber nach einer Befragung bereits kurze Zeit später wieder freigelassen. Keiner der beiden habe „Verbindungen zu dem Schusswaffenangriff“, erklärten die Behörden. Die Suche nach dem Täter geht somit weiter. Kirk war verheiratet und hatte zwei Kinder.