USA

„Ihr habt das verursacht!“: Im US-Repräsentantenhaus bricht nach Kirk-Attentat Chaos aus

Die republikanische Abgeordnete Lauren Boebert fordert nach einer Schweigeminute noch ein Gebet für den getöteten Charlie Kirk. Daraufhin folgt ein lautstarker Streit.

Die republikanische Abgeordnete Lauren Boebert forderte ein Gebet für den getöteten Charlie Kirk.
Die republikanische Abgeordnete Lauren Boebert forderte ein Gebet für den getöteten Charlie Kirk.Anadolu Agency/imago

Nach der Tötung des rechtskonservativen Aktivisten Charlie Kirk am Mittwoch ist im US-Repräsentantenhaus ein lautstarker Streit zwischen Demokraten und Republikanern ausgebrochen. Wie das US-Nachrichtenportal Axios berichtet, kam es zu dem Schlagabtausch, nachdem am Mittwoch zunächst eine Schweigeminute für den erschossenen 31-Jährigen abgehalten wurde.

Die Stimmung kippte demnach, als sich die republikanische Abgeordnete Lauren Boebert nach der Schweigeminute erhob, um zu fordern, dass das Haus auch ein Gebet für Kirk sprechen solle – das berichteten mehrere Abgeordnete gegenüber Axios, die während des Vorfalls im Saal waren. Die Demokraten riefen daraufhin: „Was ist mit den Kindern in Colorado?“, und bezogen sich damit auf die Schießerei an einer Schule in Colorado, die ebenfalls am Mittwochnachmittag stattgefunden hatte.

Boebert entgegnete, dass sie diese Tragödie gerade erwähnen wollte, bevor sie unterbrochen wurde. Die republikanische Abgeordnete, Anna Paulina Luna, die als Kirks Direktorin für hispanisches Engagement bei Turning Point USA arbeitete, stand daraufhin auf und schrie die Demokraten an: „Ihr habt das verursacht!“ Dies löste eine lautstarke Reaktion der Demokraten aus, wobei Axios zufolge die demokratische Abgeordnete Jahana Hayes, eine führende Vertreterin der Task-Force zur Verhinderung von Waffengewalt, rief: „Erlassen Sie Waffengesetze!“

Eine Quelle der Frustration der Demokraten war laut Axios die Überzeugung, dass die Gewährung von Boeberts Bitte um ein Gebet eine Abweichung vom Standardverfahren des Repräsentantenhauses gewesen wäre. Das ranghöchste Mitglied des Verwaltungsausschusses des Repräsentantenhauses, der Demokrat Joe Morelle, sagte gegenüber Axios, dass ein Gebet im Repräsentantenhaus als Reaktion auf eine Tragödie etwas sei, „das wir nicht einmal für gefallene Mitglieder tun“.

Utahs Sicherheitsbehörden gehen von einem „gezielten Angriff“ auf Kirk aus

Kirk, der US-Präsident Donald Trump nahe stand, war bei einer Rede an einer Universität in der Stadt Orem im US-Bundesstaat Utah niedergeschossen worden. Utahs Sicherheitsbehörden gehen von einem „gezielten Angriff“ auf Kirk aus. „Es wird angenommen, dass der Täter vom Dach eines Gebäudes auf den Ort der öffentlichen Veranstaltung im Hochschulhof feuerte“, hieß es in einer Erklärung von Utahs Ministeriums für öffentliche Sicherheit. Der Schütze soll dunkle Kleidung getragen haben.

Zwei Männer wurden festgenommen, aber nach einer Befragung bereits kurze Zeit später wieder freigelassen. Keiner der beiden habe „Verbindungen zu dem Schusswaffenangriff“, erklärten die Behörden. Gegen einen Mann namens George Z. wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Behinderung der Strafverfolgungsbehörden eingeleitet.

Die Suche nach dem Täter geht weiter. Präsident Trump kündigte an, seine Regierung werde „alle finden, die zu dieser Gräueltat und jeder anderen Form von politischer Gewalt beigetragen haben, auch die Organisationen, die diese finanzieren und unterstützen“.