Ukraine-Krieg

Aserbaidschan schickt Minenräumpanzer in die Ukraine

Aserbaidschan kündigte an, die Ukraine unter anderem bei der Minenräumung und beim Wiederaufbau nach dem Krieg zu unterstützen.

Minenräumung des Flusses Dnipro in Saporischschja
Minenräumung des Flusses Dnipro in SaporischschjaAndriy Andriyenko/ZUMA Wire/imago

Aserbaidschan kündigte am späten Donnerstagabend an, dass es sich der Liste der Länder anschließen wird, die die Ukraine bei ihren Minenräumungsbemühungen unterstützen werden, unter anderem durch die Entsendung eines Minenräumfahrzeugs und die Ausbildung ukrainischen Personals.

„Wir möchten unsere Bewunderung für Ihre Widerstandsfähigkeit und Ihren Mut bei der Abwehr der Aggression der Russischen Föderation zum Ausdruck bringen“, sagte dem aserbaidschanischen Innenministerium zufolge der Botschafter des Landes in der Ukraine Seymour Mardaljew nach einem Treffen mit dem stellvertretenden Innenminister der Ukraine, Bohdan Drapiaty. „Deshalb haben wir beschlossen, den Umfang des Hilfspakets für die Ukraine zu erhöhen, insbesondere in der Frage der humanitären Minenräumung. Wir sind bereits politische Verpflichtungen eingegangen, um der Ukraine zu helfen, so Mardaljew.“

Im Juli machte Aserbaidschan fast 7 Millionen Euro für die Bereitstellung humanitärer Hilfe an die Ukraine frei. Die neuen Hilfsmaßnahmen umfassen medizinische und psychologische Rehabilitation für ukrainische Kinder und Militärangehörige, Hilfe im Energiesektor und beim Wiederaufbau der Ukraine nach dem Krieg.

Kiew unterstützt Aserbaidschan im Bergkarabachkonflikt

„Wir haben die Stadt Irpin für unsere Zusammenarbeit ausgewählt, es geht um den Wiederaufbau der Infrastruktur der Stadt“, so Botschafter Mardaljew. „Das Projektkonzept sieht den Wiederaufbau eines architektonischen Zentrums, eines Sportkomplexes, den Bau eines neuen Kunstzentrums für Kinder und die Bereitstellung von medizinischer Ausrüstung für das Krankenhaus vor.“

Im Bergkarabachkonflikt mit Armenien vertritt Kiew seit langem eine pro-aserbaidschanische Haltung. Mitte Juli hatte Aserbaidschan Russland vorgeworfen, seinen Verpflichtungen aus einem Waffenstillstandsabkommen zum Konflikt mit Armenien um die Kaukasus-Region Berg-Karabach von 2020 nicht nachzukommen. „Die russische Seite hat die vollständige Umsetzung des Abkommens im Rahmen ihrer Verpflichtungen nicht sichergestellt“, erklärte das Außenministerium in Baku am Sonntag. Moskau habe zudem „nichts unternommen, um zu verhindern“, dass Armenien die Separatisten in der Enklave mit militärischer Ausrüstung beliefere. (mit AFP)