Geopolitik

Baerbock: Ukraine-Krieg ist „Booster“ für den Umweltschutz

Ein zentrales Thema der Klimafrage sei auch der „Umgang mit Verlusten und Schäden“.

Annalena Baerbock besucht die japanische Marine in Yokosuka.
Annalena Baerbock besucht die japanische Marine in Yokosuka.imago

Die Klimakrise ist nach Ansicht von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) „mittlerweile das größte Sicherheitsproblem für alle Menschen auf dieser Erde“. Antworten auf die Klimakrise dürften daher „an keiner Grenze haltmachen“. Das sagte Baerbock am Montag zum Auftakt des Petersberger Klimadialoges in Berlin. Zudem ist die Völkerrechtlerin überzeugt, dass der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine zu einem „Booster für den Ausbau der erneuerbaren Energien“ werde. Diese seien „die beste Sicherheitsgarantie dafür, unabhängig zu werden von fossilen Importen und damit auch unabhängig zu werden von autokratischen Regierungen weltweit“.

Als Beispiele für die schlimme Klimaentwicklung nannte Baerbock die Klimaerwärmung in Afrika, die verheerenden Brände der vergangenen Wochen in Südeuropa sowie die Flutkatastrophe im vergangenen Jahr im Ahrtal. Baerbock sprach von einer „Mega-Kraftanstrengung, die wir nur gemeinsam stemmen können“. Die Menschheit befinde sich in einer Situation, „in der sich die weltweiten Krisen überlappen“. Dazu zählten auch die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Lebensmittelversorgung weltweit.

Gas, Kohle und Atomkraft

Im Zentrum des Petersberger Klimadialogs in Berlin mit 40 Staaten stehen nach Angaben der Bundesregierung „Fragen der Klimaanpassung, der Klimafinanzierung und zum Umgang mit Verlusten und Schäden“. Wegen der derzeitigen Einschränkung bei den russischen Gaslieferungen bringt Deutschland wieder verstärkt Kohlekraftwerke ans Netz. Auch das Thema Atomkraft und Kernenergie wird wieder verstärkt diskutiert.

Bei dem jetzigen Klimatreffen sollen die Weichen für die bevorstehende Weltklimakonferenz im ägyptischen Scharm El-Scheich gestellt werden. Die Konferenz solle „zu einem Katalysator für den weltweiten Klimaschutz und einer zentralen Wegmarke werden, um die Welt auf den 1,5-Grad-Pfad zu führen“, hieß es von der Bundesregierung.