Berlin-Amnesty International hat die Bundesregierung aufgefordert, die Klimakrise auch als Menschenrechtskrise anzuerkennen. Der Klimawandel verstärke Ungleichheiten und Diskriminierungen und treffe einkommensschwache Staaten und marginalisierte Menschen besonders hart, betonte die Menschenrechtsorganisation am Freitag. Als „Mitverursacher der Klimakrise“ müsse sich Deutschland bei der am Sonntag beginnenden UN-Klimakonferenz COP26 in Glasgow deshalb für eine menschenrechtsbasierte Klimapolitik einsetzen, die sich am 1,5-Grad-Ziel orientiere.
„Die bevorstehende UN-Klimakonferenz ist eine wichtige Gelegenheit für die Bundesregierung, darauf hinzuwirken, dass sich die Klimapolitik auf internationaler Ebene auf das 1,5 Grad-Ziel ausrichtet“, erklärte der Generalsekretär von Amnesty in Deutschland, Markus N. Beeko. Der Umbau der Wirtschaft müsse dabei menschenrechtskonform gestaltet werden.
„Besonders betroffene Länder müssen finanziell stärker unterstützt werden – sei es, um sich an die Klimakrise anzupassen oder um Klimafolgeschäden zu kompensieren – ohne sie dadurch in noch stärkere Abhängigkeit zu bringen“, forderte Beeko.
Amnesty: Arme Länder besonders von Klimawandel betroffen
Amnesty verwies darauf, dass ärmere Länder überproportional stark vom Klimawandel betroffen seien. Zugleich seien es Deutschland und die anderen G20-Staaten, die „aktuell ungefähr 80 Prozent der globalen Emissionen“ verursachten. Historisch sei die Verantwortung der Industriestaaten für den globalen Temperaturanstieg sogar noch größer.




