Kriminalität

Amnestie-Aktion der Berliner Polizei: Kein einziges Springmesser wurde abgegeben

Mit einer Amnestieregelung sollten Besitzer verbotener Messer motiviert werden, sich von den Waffen zu trennen. Doch dies stößt in Berlin auf keinerlei Resonanz.

Bei einer Amnestie-Aktion der Berliner Polizei sollten illegale Springmesser abgegeben werden.
Bei einer Amnestie-Aktion der Berliner Polizei sollten illegale Springmesser abgegeben werden.Rolf Kremming/imago

Die Amnestie für Besitzer von illegalen Springmessern ist in Berlin gar nicht genutzt worden. Wie ein Sprecher der Polizei der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, wurde kein einziges der inzwischen verbotenen Springmesser bei der Waffenbehörde der Berliner Polizei abgegeben.

Bis zum 1. Oktober konnten illegale Springmesser straffrei bei den Waffenbehörden abgegeben werden. Seit der Änderung des Waffengesetzes im Herbst 2024 gelten für diese Messer mit seitlich heraus klappender Klinge deutlich strengere Regeln.

Berlin kämpft gegen steigende Messerkriminalität

Der Besitz ist nur noch unter ganz bestimmten Voraussetzungen erlaubt, etwa für Rettungskräfte im Einsatz. Messer, deren Klinge durch einen Knopfdruck frontal aus dem Griff nach vorne in eine feststellbare Position springt, waren schon nach alter Rechtslage generell verboten.

In Deutschland steigen die Fälle der Messerkriminalität immer weiter an. Der Senat versucht seit vergangenem Jahr, mit neuen Maßnahmen dagegenzusteuern. Unter anderem soll verurteilten Messerkriminellen die Fahrerlaubnis entzogen werden. Zudem herrschen am Görlitzer Park und am Kottbusser Tor in Kreuzberg sowie am Leopoldplatz in Wedding Waffenverbotszonen. Des Weiteren ist seit Juli im gesamten Berliner Nahverkehr das Mitführen von Waffen und Messern verboten. Das betrifft Busse, U- und S-Bahnen, aber auch die Bahnhofsgebäude sowie die öffentlich zugänglichen Bereiche der Bahnsteige und die Zugänge zu Bahnhofsgebäuden und Bahnsteigen. Unter das Waffenverbot fallen neben Messern aller Art auch Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen.

Allerdings gibt es bei den Waffenverbotszonen in Kreuzberg und Wedding, sie seit März gelten, einen Haken: Bis zu 10.000 Euro Bußgeld sollen fällig werden, wird dort mit einem Messer erwischt. Doch auch noch viereinhalb Monate nach Inkrafttreten, im Juli, wurde kein einziges Bußgeld verhängt, wenn gegen die Verordnung verstoßen wurde. Der Grund: Fehlende Hinweisschilder.