Technik

Kurz vor dem Durchbruch: „Gottgleiche“ KI könnte laut Experte Menschheit zerstören

Die Branche rase aktuell auf die Entwicklung einer allmächtigen Technologie zu. Der KI-Experte Ian Hogarth richtet einen eindringlichen Appell an Unternehmen.

Illustration eines humanoiden Roboters.
Illustration eines humanoiden Roboters.imagebroker/imago

Der langjährige KI-Investor Ian Hogarth hat vor der Entwicklung einer Künstlichen allgemeinen Intelligenz (Artificial General Intelligence – AGI) gewarnt. Ein Durchbruch auf dem Gebiet stehe kurz bevor, glaubt Hogarth. In einem Gastbeitrag für die Financial Times appelliert er eindringlich dazu, die KI-Entwicklung zu verlangsamen, denn seiner Ansicht nach könne eine solche Technologie die ganze Menschheit zerstören. 

Eine AGI ist nach Hogarths Beschreibung „ein superintelligenter Computer, der selbstständig lernt und sich entwickelt, der seine Umwelt versteht, ohne dass er überwacht werden muss, und der die Welt um sich herum verändern kann“. Eine solche Technologie kann alles verstehen oder lernen, was auch der Mensch kann. 

Dabei könne laut Hogarth das Akronym AGI nicht das volle Ausmaß dessen wiedergeben, was seine Entwicklung bedeuten würde. „Daher werde ich es als das bezeichnen, was es ist: Gottgleiche KI“, schreibt er in seinem Essay. „Eine gottähnliche KI könnte eine Kraft sein, die sich unserer Kontrolle oder unserem Verständnis entzieht und die Veralterung oder Zerstörung der menschlichen Rasse einleiten könnte“, fügt er hinzu.

„Gottgleiche Intelligenz“ könnte kurz vor dem Durchbruch stehen

Noch ist es der Forschung nicht gelungen, eine Künstliche allgemeine Intelligenz zu erschaffen – doch ihre Entwicklung wird als das Hauptziel der rasant wachsenden Branche verstanden. Ein nicht mit Namen genannter Forscher für maschinelles Lernen habe Hogarth gesagt, dass ein Durchbruch sogar schon kurz bevor stehe. Die Branche wisse nicht genau, worauf sie da zusteuere, warnt Hogarth und appelliert an Unternehmen, ihre Bemühungen zu entschleunigen. Politikerinnen und Politiker sollten seiner Ansicht nach zudem die Regulierung von KI-Unternehmen vorantreiben.

Letztlich zeigt sich Hogarth jedoch pessimistisch: „Es wird wahrscheinlich ein größeres Missbrauchsereignis – eine Katastrophe – brauchen, um die Öffentlichkeit und die Regierungen aufzuwecken.“ Er werde künftig nur noch in Unternehmen investieren, die Sicherheit und Zusammenarbeit in der Branche großschreiben.