Folgen der KI

Forscher schlagen Alarm: So „durstig“ ist ChatGPT

Betreiber großer Tech-Unternehmen lassen sich nur ungern in die Karten schauen. Forscher haben nun eine besorgniserregende Nebenwirkung der Künstlichen Intelligenz berechnet.

Eine Person mit einem Glas Wasser an einem Laptop
Eine Person mit einem Glas Wasser an einem LaptopFrank Rumpenhorst/dpa

Eine durchschnittliche Unterhaltung mit dem KI-Bot ChatGPT soll einer aktuellen Studie zufolge rund einen halben Liter Wasser verbrauchen. Der Grund: Die Rechenprozesse, die dafür im Hintergrund ablaufen, verbrauchen nicht nur eine große Menge Strom, sondern die Geräte in den Rechenzentren müssen auch mit Wasser gekühlt werden. Neue Erkenntnisse dazu veröffentlichten US-Forscherinnen und -Forscher kürzlich unter dem Titel: „Making AI Less ‚Thirsty‘: Uncovering and Addressing the Secret Water Footprint of AI Models“.

Eine Unterhaltung mit dem Text-Generator mit etwa 25 bis 50 Fragen entspricht demnach dem Verbrauch von rund einem halben Liter Trinkwasser. Die Wasserqualität, die für das Kühlen der Rechenzentren genutzt wird, müsse besonders gut sein, damit Korrosion und Bakterien im Kühlkreislauf vermieden werden. Aus dem Vordruck geht auch hervor, dass allein für das Training von GPT-3 rund 700.000 Liter Wasser verbraucht worden sein sollen.

US-Forscher fordern: KI-Folgen ernst nehmen

Die Forscher gehen davon aus, dass der Wasserbedarf mit neueren Modellen der Technologie weiter steigen wird. Der zuletzt veröffentlichte GPT-4 basiert nämlich auf einer noch größeren Anzahl von Datenparametern, was die benötigte Rechenleistung erhöht. Auch Google soll im Jahr 2019 rund 8,7 Milliarden Liter Wasser für Rechenzentren in drei Bundesstaaten verbraucht haben, heißt es in der Studie weiter. Die Studie beruft sich allerdings nur auf Schätzungen anhand vorhandener technischer Eckdaten, da sich die großen Tech-Konzerne nur ungern in die Karten blicken lassen.

Die Forscher der aktuellen Untersuchung fordern jedoch, dass Folgen wie der Wasserverbrauch der KI-Nutzung nicht länger ignoriert und vertuscht werden sollten. „Der Wasserverbrauch muss als Teil der gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung globaler Wasserprobleme als Priorität angegangen werden“, schreiben die Forscher.

Die Software von ChatGPT kann sekundenschnell Texte schreiben, die kaum von denen eines Menschen zu unterscheiden sind.