In Deutschland wurden im vergangenen Jahr 20.084 Menschen abgeschoben. Darunter waren auch 2316 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 18 Jahren – ein Anteil von 11,5 Prozent. Dies geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, die dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) vorliegt.
In den ersten sechs Monaten dieses Jahres scheint sich dies fortzusetzen. Auf 11.807 angeschobene Personen kamen demnach 1345 Kinder und Jugendliche. Das sind 11,3 Prozent. In den vergangenen Jahren stieg die Zahl der abgeschobenen Menschen kontinuierlich an und damit auch die Zahl der abgeschobenen Kinder und Jugendlichen.
Abschiebung Minderjähriger sorgt für Kritik
Dietmar Bartsch (Linke) sagte dem RND mit Blick auf die Abschiebung Minderjähriger: „Immer mehr Kinder aus Deutschland abzuschieben, löst kein Problem – es ist ein Problem! Kaltherzigkeit darf weder Politikstil noch Politikziel unseres Landes sein. Im ersten Halbjahr wurden mehr schulpflichtige Kinder abgeschoben als vor wenigen Jahren im gesamten Jahr.“ Dass Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) „sich als oberster Abschiebe- und Abschottungsminister inszeniert, wirft ein beschämendes Licht auf die Bundesregierung“, so Bartsch. „Kinder gehören in die Schule – nicht in den Abschiebeflieger.“


