261 Meter. Es geht um eine Höhe von 261 Metern. Als Matthias Rackwitz diese Zahl ein paar Tage zuvor am Telefon nennt, ist die Sache nur schwer vorstellbar. Wenn etwas richtig groß ist oder gar riesig, dann versagt schon mal das menschliche Vorstellungsvermögen. Das kennen viele, wenn sie erstmals einen hohen Kirchenraum wie den Petersdom in Rom betreten oder die Hagia Sophia in Istanbul: Die meisten haben zuvor nichts Vergleichbares gesehen, deshalb müssen sie sich erstmal an die Dimensionen gewöhnen. Ähnlich ist es, wenn ungeübte Augen erstmals am Rand eines Braunkohletagebaus stehen: Die Gruben sind so tief, dass die gigantischen Bagger dort unten wie Spielzeuge aussehen. Nicht viel anders ist es bei Windrädern.
Davon stehen zwar 29.000 auf dem deutschen Festland, doch die meisten Bürger fahren einfach dran vorbei. Die einen freuen sich, dass die Windkraftanlagen schönen sauberen Strom erzeugen, die anderen ärgern sich, dass sie die Landschaft „verspargeln“ und dass ihr Strom so teuer subventioniert wird. Windkraft hat reichlich Konfliktpotenzial: Der mögliche künftige Kanzler Friedrich Merz findet sie hässlich und will noch erleben, dass sie wieder abgebaut werden. Und AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel bezeichnete sie im Wahlkampf als „Windmühlen der Schande“.

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