Einwanderung

Darum gibt es einen sprunghaften Anstieg illegaler Einreisen über Polen nach Brandenburg

Erneut stellten Bundespolizisten in Frankfurt (Oder) am Wochenende illegale Einwanderer fest: aus Afghanistan, Bangladesch, Iran, Jemen und Syrien.

Bundespolizisten haben eine Gruppe Afghanen festgesetzt. Sie waren auf der Stadtbrücke von Slubice nach Frankfurt (Oder) gelaufen.
Bundespolizisten haben eine Gruppe Afghanen festgesetzt. Sie waren auf der Stadtbrücke von Slubice nach Frankfurt (Oder) gelaufen.Markus Wächter/Berliner Zeitung

Die Zahl der illegalen Einreisen von Polen nach Brandenburg ist sprunghaft gestiegen. Nach Angaben der Bundespolizei lag die Zahl in den ersten vier Monaten allein in ihrem Brandenburger Abschnitt bei 3039 Personen. Außer über den Flughafen erfolgten die meisten Einreisen über den Grenzabschnitt zu Polen.

Das ist eine Verfünffachung im Vergleich zum selben Zeitraum vor zwei Jahren. Im Jahr 2021 wurden von Januar bis Ende April nur 608 Einreisen festgestellt. Allerdings stieg die Zahl der Einreisen ab September 2021 massiv an. Hintergrund waren die Aktivitäten der belarussischen und der russischen Regierung, mit der die Europäische Union destabilisiert werden soll. Russland und Belarus schicken seitdem massenhaft Flüchtlinge – meist aus dem Nahen Osten und Afghanistan – an die Grenze zu Polen. Von dort aus werden diese in die Europäische Union eingeschleust.

Im vergangenen Jahr lag die Zahl der illegal eingereisten Flüchtlinge in den ersten vier Monaten bereits bei 1805. Das gesamte Jahr über zählte die Bundespolizei im Brandenburger Abschnitt 7419 illegale Grenzübertritte.

Bundesweit doppelt so viele illegale Einreisen wie 2021

Am vergangenen Wochenende deckten Bundespolizisten in Frankfurt (Oder) die unerlaubte Einreise von insgesamt 97 Personen auf. Schwerpunkt der Feststellungen waren die Frankfurter Stadtbrücke, das Stadtgebiet und der Bahnhof Frankfurt (Oder). So kontrollierten Bundespolizisten von Freitag bis Sonntag mehrere Personengruppen und Einzelpersonen, die größtenteils über die Frankfurter Stadtbrücke aus Polen kommend eingereist waren.

Dabei handelte es sich überwiegend um Männer aus Afghanistan, Bangladesch, dem Iran, dem Jemen und Syrien, die sich zum Teil mit gültigen Pässen ausweisen konnten.

Die Beamten nahmen alle Personen im Alter zwischen 17 und 51 Jahren in Gewahrsam und leiteten Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Einreise und des unerlaubten Aufenthalts ein. Nachdem diese Schutzersuchen geäußert hatten, wurden die meisten der Zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt übergeben.

Deutschlandweit registrierte die Bundespolizei in den ersten vier Monaten dieses Jahres bereits 27.345 illegale Einreisen. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 91.986, was fast einer Verdoppelung gegenüber dem Jahr 2021 ist.