In keiner anderen deutschen Metropole sind die Mieten so stark gestiegen wie in Berlin. Aus diesem Grund richtete der Senat im März dieses Jahres eine sogenannte Mietpreisprüfstelle ein. Sie sollte systematisch untersuchen, in wie vielen Fällen die Berliner Mieten die ortsüblichen Vergleichsmieten überschreiten.
Die Prüfstelle „Sicheres Wohnen – Beteiligung, Beratung, Prüfung“, kurz SiWo, hat nun ihre Zahlen zum zweiten Quartal vorgestellt (gemeint ist der Zeitraum zwischen April und Juni) und kam dabei zu schockierenden Ergebnissen: 93 der 95 überprüften Mietverträge lagen über der ortsüblichen Vergleichsmiete. In rund 60 Prozent der Fälle waren die Abweichungen so gravierend, dass der Verdacht auf Mietpreiswucher bestand.
Konkret lagen die Mieten im Durchschnitt rund 50 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete. Damit bestätigt die Stelle einmal mehr den Verdacht, dass es sich bei Mietpreisverstößen keineswegs um Einzelfälle, sondern um ein strukturelles Phänomen handelt.
Gegenüber der Berliner Zeitung erklärt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, die die Prüfstelle ins Leben rief, es handle sich hierbei um Erhebungszahlen aus den Beratungsgesprächen der SiWo: „Dies sind die Auswertungen der terminierten Beratungsgespräche und erfolgter Mietpreisprüfungen im zweiten Quartal.“ Gleichzeitig betont sie, dass die entsprechenden Erhebungen aus dem Monat Juli derweil noch nicht vorlägen.

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