Der Berg an Überstunden bei der Berliner Polizei wird immer größer. In der ersten Hälfte dieses Jahres sammelten die Mitarbeiter insgesamt 2,62 Millionen Überstunden an. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es 2,4 Millionen Stunden. „Die Einsatzbelastung ist so hoch, dass die Kolleginnen und Kollegen kaum noch aus den Stiefeln kommen“, sagte Innenstaatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.
Zu den Mehrbelastungen trugen laut Hochgrebe unter anderem die Bauernproteste und die Fußball-Europameisterschaft bei. Hohe Belastungen bedeuteten auch die Besuche hochkarätiger Staatsgäste wegen der Ukraine-Konferenz, und die Auswirkungen des Nahostkonfliktes. Dieser zieht nahezu täglich Demonstrationen nach sich.
Laut Hochgrebe müssen unter anderem Arbeitsabläufe und „Optimierungsbedarf“ überprüft werden. Zu prüfen sei auch, ob die Polizei Aufgaben wahrnehme, die auch von anderen Behörden übernommen werden könnten.
Überstunden sollen vor allem abgebummelt werden
Die Überstunden verteilen sich auf die rund 27.000 Mitarbeiter der Berliner Polizei. Darunter sind 18.800 Vollzugsbeamte. Wurde die Mehrarbeitszeit innerhalb eines Jahres nicht abgebummelt, besteht der Anspruch, sich die Stunden auszahlen zu lassen.
Der „Freizeitausgleich hat Vorrang“, sagte Polizeipräsidentin Barbara Slowik. Nach ihren Worten ist es bei der Bereitschaftspolizei aber jetzt schon möglich, die Stunden früher auszahlen zu lassen. Diese Möglichkeit werde auch gewählt.


