Wohnungsmarkt

Mieten: Berlin ist teuerste Stadt im Osten Deutschlands

In der Bundeshauptstadt ist Wohnen besonders teuer. Woanders im Osten steigen die Mieten zwar stärker, bleiben aber auf einem niedrigeren Niveau.

Blick auf Wohnhäuser in Berlin: Die Bundeshauptstadt ist das teuerste Pflaster im Osten Deutschlands.
Blick auf Wohnhäuser in Berlin: Die Bundeshauptstadt ist das teuerste Pflaster im Osten Deutschlands.dpa/Lukas Schulze

Im Osten Deutschlands ist Berlin die Stadt, in der die höchsten Mieten verlangt werden. Wer eine neue Wohnung mieten will, muss dafür in Berlin im Schnitt elf Euro pro Quadratmeter kalt bezahlen. Das geht aus einer Untersuchung des Internetportals immowelt.de hervor, die am Dienstag veröffentlicht wurde. In 54 von 72 ostdeutschen Stadt- und Landkreisen haben sich demnach die Angebotsmieten innerhalb der vergangenen zwölf Monate verteuert.

Eingeflossen in die Untersuchung sind die Angebotsmieten für 40 bis 120 Quadratmeter große Wohnungen, die jeweils im ersten Halbjahr 2021 und 2022 auf Immowelt veröffentlicht wurden. Neubauten blieben unberücksichtigt.

Obwohl der Mietendeckel in Berlin nicht mehr gültig ist, sind die Preise innerhalb eines Jahres in der Bundeshauptstadt lediglich um zwei Prozent gestiegen. Anders sieht es im benachbarten Potsdam aus, das nach einem Plus von acht Prozent allmählich an das Berliner Preisniveau heranrückt. In Potsdam werden für Mietwohnungen mittlerweile 10,60 Euro je Quadratmeter verlangt.

Auch im nördlich von Berlin gelegenen Landkreis Oberhavel zahlen Wohnungsuchende nach einem Mietanstieg um neun Prozent deutlich mehr: und zwar zehn Euro pro Quadratmeter. Doch nicht das ganze Berliner Umland hat sich verteuert. Im ebenfalls hochpreisigen Landkreis Dahme-Spreewald stagnieren die Mieten bei zehn Euro je Quadratmeter genauso wie in den etwas günstigeren Kreisen Potsdam-Mittelmark mit 8,80 Euro und Märkisch-Oderland mit acht Euro je Quadratmeter.

Potsdam nähert sich dem Mietniveau Berlins an

Berlin und Potsdam sind laut Immowelt die mit Abstand teuersten Großstädte im Osten. Auch im vergangenen Jahr hat sich die Lücke nicht merklich verkleinert, da die meisten Stadtkreise lediglich moderate Anstiege aufweisen. In Dresden zogen die Kaltmieten um ein Prozent auf 7,60 Euro pro Quadratmeter an. In Leipzig fiel der Anstieg mit sechs Prozent zwar etwas stärker aus, das Preisniveau liegt mit 7,40 Euro pro Quadratmeter aber unter dem der sächsischen Landeshauptstadt.

Auch die Städte in Sachsen-Anhalt verharren auf relativ niedrigem Niveau. Halle verbucht mit 6,20 Euro je Quadratmeter einen leichten Anstieg von drei Prozent, in Magdeburg stagnieren die Mieten bei einem Quadratmeterpreis von sechs Euro, in Dessau-Roßlau gehen sie mit 5,90 Euro je Quadratmeter sogar um zwei Prozent zurück.

Teurer ist Wohnen bereits in den thüringischen Großstädten. In Jena liegt die mittlere Miete nach einem Plus von drei Prozent bei 9,60 Euro je Quadratmeter, in Weimar nach einem vierprozentigen Anstieg bei 8,20 Euro pro Quadratmeter.

Eine Ausnahme unter den Städten bildet Rostock: In der Großstadt an der Ostsee klettern die Kaltmieten um 13 Prozent innerhalb eines Jahres. Der hohe prozentuale Anstieg hängt allerdings stark mit dem ebenfalls niedrigen Preisniveau von derzeit 6,80 Euro je Quadratmeter zusammen.

Wachsende Nachfrage auf Mietwohnungsmarkt prognostiziert

In Zukunft könnte es nach Einschätzung von Immowelt häufiger zu stärkeren Anstiegen in den Großstädten kommen. Denn aufgrund der seit Anfang des Jahres gestiegenen Bauzinsen ist der Immobilienkauf für viele Menschen nicht mehr realisierbar. Diejenigen, die sich bisher für Wohneigentum interessiert haben, drängen nun ebenfalls auf den Mietwohnungsmarkt, wo die Nachfrage weiter wächst. Das dürfte sich nach Einschätzung der Experten weiter preistreibend auswirken.