Silvesterkrawalle

Kugelbomben-Attacke auf Berliner Polizisten: Kann er je wieder Dienst tun?

In der Silvesternacht zerfetzte eine Kugelbombe in Prenzlauer Berg sein Bein. Am Mittwoch kam er aus der Klinik – und wurde mit einem Ehrenspalier empfangen.

Polizisten stehen in der Silvesternacht zwischen brennendem Feuerwerk.
Polizisten stehen in der Silvesternacht zwischen brennendem Feuerwerk.Julius Schreiner

Eine explodierende Kugelbombe verletzte in der Silvesternacht einen Polizisten in Berlin lebensgefährlich am Bein. Tagelang kämpften die Ärzte um den Erhalt seines rechten Beines. Mehrfach musste er operiert werden. Am Mittwoch konnte der Beamte, der der 22. Einsatzhundertschaft angehört, aus dem Bundeswehrkrankenhaus entlassen werden. Vor dem Haus empfingen den 34-Jährigen Kollegen und Freunde mit einem Ehrenspalier.

In der Silvesternacht war seine Hundertschaft an der Prenzlauer Allee Ecke Danziger Straße eingesetzt. Mehrere Hundert Personen griffen die Polizisten an. Gegen 0 Uhr flog plötzlich ein Sprengsatz – offenbar eine Kugelbombe – in Richtung der Polizeibeamten und explodierte. Die Bombe zerfetzte den Unterschenkel des 34-Jährigen. In dem Tumult zogen Beamte ihren stark blutenden Kollegen in einen Spätkauf und banden ihm das Bein ab. Noch in der Nacht wurde er das erste Mal operiert. Mehrere weitere Operationen und eine Hauttransplantation waren nötig.

Der Täter, der den Sprengsatz geworfen hat, ist bislang noch nicht gefunden. Das LKA-Kommissariat für Sprengstoffdelikte ermittelt. Das Landeskriminalamt hat für Zeugen der Tat im Internet ein Hinweisportal eingerichtet.

Ob der verletzte Polizist je wieder diensttauglich wird, ist fraglich. Vor ihm liegen nun aufwendige, kostspielige Reha-Maßnahmen. Krankenkasse, Beihilfe und Dienstunfallfürsorge zahlen zwar den Regelsatz, „doch die Maßnahmen werden für ihn noch richtig teuer“, sagt ein Kollege des Beamten.

Deshalb gibt es inzwischen eine Spendenaktion auf der Plattform gofundme. Bis Mittwochnachmittag kamen dort schon fast 16.000 Euro zusammen. In dem Spendenaufruf heißt es unter anderem: „Inwieweit eine vollständige Genesung eintreten wird, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilt werden und hängt auch mit den anschließenden Rehabilitationsmaßnahmen zusammen.“