André Bähler gibt zwar nur ganz selten Interviews, trotzdem durchdringt ihn die Gelassenheit eines Mannes, der nichts mehr zu verlieren hat. Er hat schon zu viele Kämpfe und Vorwürfe erlebt. Der 57-Jährige ist Chef des Wasserverbandes WSE östlich von Berlin, der die einzige europäische Tesla-Gigafactory des Milliardärs Elon Musk mit Wasser versorgt. Bähler wird von vielen Seiten angegriffen: Die einen fürchten, dass er bei der größten Industrieansiedlung in Ostdeutschland seit Jahrzehnten dem Tesla-Konzern zu viele Zugeständnisse macht. Andere werfen ihm vor, dass er zu kritisch gegenüber dem Konzern von Elon Musk sei.
Wir wollen mit ihm darüber reden, ob die Gigafactory bei Grünheide eine potenzielle Gefahr für das Grundwasser im Osten von Berlin darstellt. Aber auch darüber, wie die große Politik auf Leute wie ihn Druck ausübt. Stimmt es, dass er dem Wasservertrag, der seit bald zwei Jahren mit Tesla ausgekämpft wird, unerlaubte Anhänge beifügte? Aber erst einmal führt Bähler durch den Betrieb am Rande von Strausberg, zeigt in den Hallen mächtige Pumpen, die den Wasserdruck in den Leitungen stabil halten, und riesige Behälter, in denen Trinkwasser gereinigt wird. Ein funktionierendes System, das wegen Tesla unter Druck geraten ist.

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