Silvestervorbereitungen

Großrazzia in Berlin: Fahnder beschlagnahmen 800 Kilo illegales Feuerwerk

Drei Männer sollen illegal mit Pyrotechnik gehandelt haben. Entschärfer aus Berlin, Brandenburg und der Bundespolizei im Einsatz.

Berliner Polizeibeamte stehen am Silvesterabend hinter einem explodierenden Feuerwerk.
Berliner Polizeibeamte stehen am Silvesterabend hinter einem explodierenden Feuerwerk.TNN

Noch fünfeinhalb Wochen bis Silvester – doch die sogenannte Pyro-Saison hat in Berlin schon begonnen: Bei einer Großrazzia haben Polizisten in Berlin insgesamt 800 Kilogramm illegal gebunkertes Feuerwerk gefunden.

Im Einsatz waren insgesamt 140 Bereitschaftspolizisten, Sprengstoffermittler des Berliner Landeskriminalamtes und Einsatzkräfte der Brandenburger Polizei. Ab dem frühen Morgen durchsuchten sie im Auftrag der Staatsanwaltschaft Berlin und der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) Wohnungen und Lagerräume in Charlottenburg, Wedding, Reinickendorf und Pankow.

Zuvor hatten die Fahnder anonyme Hinweise bekommen zu zwei 24 bzw. 25 Jahre alten Verdächtigen aus Berlin sowie zu einem 25-jährigen Tatverdächtigen aus Bernau, das nordöstlich von Berlin liegt. Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft stehen die drei Männer im Verdacht, illegal pyrotechnische Gegenstände zu lagern und zu verkaufen sowie explosionsgefährliche Stoffe herzustellen und mit diesen gehandelt zu haben.

Bei den 800 Kilogramm Feuerwerk, die bei den Durchsuchungen entdeckt wurden, handelt es sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft um erlaubnispflichtige Pyrotechnik. Eine behördliche Erlaubnis braucht man für Feuerwerkskörper der Kategorien F3 und F4. Letzteres verwenden Profis für Großfeuerwerk. Oft handelt es sich dabei um sogenannte Kugelbomben. Beim letzten Jahreswechsel waren durch Kugelbomben-Explosionen mehrere Menschen lebensgefährlich verletzt worden. Eine Kugelbomben-Explosion richtete auch schwere Schäden an einem Wohnhaus in Schöneberg an.

350 Kilogramm Chemikalien für den Bombenbau

Bei ihrer Razzia am Dienstag beschlagnahmten die Einsatzkräfte laut Staatsanwaltschaft auch 350 Kilogramm verschiedener Komponenten zur Herstellung illegaler und hochgefährlicher Sprengkörper.

Entschärfer der Landeskriminalämter Berlin, Brandenburg und der Bundespolizei übernahmen die Sicherung und Entsorgung des Materials. Die Funde würden jetzt ausgewertet, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin am Nachmittag.

Ausgewertet werden auch die beschlagnahmten Datenträger und Mobiltelefone der drei Verdächtigen. Denn Polizei und Staatsanwaltschaft versuchen nun, die Herkunft der beschlagnahmten Chemikalien und Gegenstände und die Handelsstrukturen aufzudecken.