Die Schließung des Flughafens Tempelhof im Jahr 2008 war zweifellos eine richtige Entscheidung. Denn innerstädtische Flughäfen sind alles andere als stadtverträglich. Das Problem bei der Schließung von Tempelhof war nur, dass es – anders als in Tegel – kein tragfähiges Nachnutzungskonzept gab.
Selbst heute, 14 Jahre nach Einstellung des Flugbetriebs in Tempelhof, muten die Ideen für das riesige Gebäude noch immer merkwürdig zusammengestückelt an. Ein Zukunftsort für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft soll der Komplex am Platz der Luftbrücke werden, wenn es nach den Plänen des Senats geht. Das klingt gut, keine Frage. Eine wirkliche Profilierung des Tempelhofer Flughafens steht aber aus.
Die Modemesse Bread & Butter, die hier anfänglich zweimal im Jahr stattfand, ist längst Geschichte. Die private Kunsthalle, die kurzzeitig zwei Hangars nutzte, zog sich nach Protesten zurück. Was bleibt, sind temporäre Kunstmessen wie die Art Week und mehrtägige Musikfestivals, Begleitmessen zu Laufveranstaltungen und das Autorennen der Formula E. Letzteres fällt nun aber ganz bestimmt nicht in die Kategorie der Kreativwirtschaft.
Mittel für die Sanierung hängen ab von einem Konzept
Das Problem: Die 1,5 Milliarden Euro, die in den nächsten 15 bis 25 Jahren in die Sanierung des maroden Flughafengebäudes gesteckt werden müssen, lassen sich nur dann rechtfertigen, wenn es ein überzeugendes Nutzungskonzept gibt. Da die Sanierung notwendig ist, um das denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, ist eine schlüssige Idee also dringender denn je.



