Deutschland wurde einst in der ganzen Welt für seine Ingenieurskunst gefeiert – und das Prädikat „Made in Germany“ stand für Qualität, Zuverlässigkeit und höchste Präzision. Doch das ist lange her – inzwischen machen die Deutschen vor allem mit gescheiterten Bauvorhaben von sich reden. Der Flughafen BER, einst als prestigeträchtiges Neubauprojekt der wiedervereinigten Hauptstadt geplant, ist eines davon. Schon kurz nach dem Spatenstich im Jahr 2006 geriet das Vorhaben aus dem Ruder: Zahlreiche Planungsänderungen, mehrfach verschobene Eröffnungstermine und gravierende Baumängel waren die Folge.
Kurzzeitig stand sogar ein Abriss des gesamten Flughafens im Raum. So weit kam es am Ende nicht – 2020 konnte der BER nach vielen Irrungen und Wirrungen an den Start gehen. Das ist nun fünf Jahre her, und dennoch reißt die Kritik am neuen, alten Flughafen nicht ab: Die Schlangen an den Sicherheitskontrollen seien zu lang, die Wege zu den Gates zu weit. Die Architektur wirke nüchtern, sei eines Hauptstadtflughafens nicht würdig. Schuld daran, so die Meinung vieler, seien die Planer – sie hätten die „Schuhkiste“, wie der BER spöttisch genannt wird, schließlich entworfen. Doch wie berechtigt sind diese Vorwürfe – und ist der BER wirklich so schlecht wie sein Ruf?

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