Dunkle Schokolade mit Whisky und Haselnusskörnern, Ziegenkäse, Feige und Senf oder doch lieber Kirschblütensorbet mit Mandelcrunch? Für nur 1,50 Euro pro Kugel kann man ab dem 20. April neue spannende Eissorten bester Qualität probieren. Bis zum 26. April findet zum vierten Mal die Berlin Ice Cream Week statt.
Die 43 teilnehmenden Eisdielen bieten jeweils eine – extra für das Festival kreierte Eissorte – an. Vergessen Sie also für einen Moment die Klassiker wie Schoko, Vanille oder Stracciatella.
Ausgewählt wurden die Eisdielen von True Italian, einem Netzwerk, das italienische Genusskultur in Deutschland fördert und unterstützt.
Wer hat’s erfunden? Nicht die Italiener
Auch wenn die Italiener das Speiseeis nicht erfunden haben, sind sie mit ihrer Expertise in Sachen Gelato weltweit führend. Nachweislich wurden in Italien im 17. Jahrhundert zum ersten Mal Eier und Sahne für die Eisherstellung verwendet, wie man einem florentinischen Rezept entnehmen kann. So richtig groß wurde das Speiseeis dann im 19. Jahrhundert, als eine Welle von italienischen Auswanderern den eisig-süßen Geschmack in die Welt brachte.
Angekommen in der Gegenwart wächst der Markt von handwerklich hergestelltem Eis immer mehr: 2022 erzielte die europäische Eisbranche einen Gesamtumsatz von fast zehn Milliarden Euro, ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zu 2021. Führend sind Italien und Deutschland. In Deutschland gibt es im Jahr 2023 mehr als 9000 Eisdielen. Eine größere Anzahl hat in Europa nur – wen wundert’s? – Italien mit 39.000 Eisdielen.
„Berlin ist wie ein riesiger Showroom für erstklassige und kreative Eissorten“, so Antonio Tomasello, Mitorganisator der Berlin Ice Cream Week und vielfach ausgezeichneter Eishersteller. „Nirgendwo auf der Welt gibt es vermutlich eine solche Vielzahl an kreativen Eisideen wie in Berlin. Nicht mal in Italien. Das, was Bologna als Speiseeis-Hauptstadt für Italien ist, ist Berlin für ganz Europa.“ Das aus dem Mund eines gebürtigen Sizilianers, dessen Vater bereits Eis machte, klingt mehr als überzeugend.
Sein Gelato hat nichts mit ordinärer Eiscreme aus dem Supermarkt zu tun. Entscheidend sei, dass das Eis direkt vor Ort und immer sehr frisch hergestellt wird. Zudem hat es viel weniger Fett als Eiscreme aus der Tiefkühltruhe. Und eine Handvoll von Zutaten: Milch, Sahne, Zucker, beispielsweise Pistazien oder Haselnüsse oder frisches Obst für ein Sorbet. Zudem erkennt man ein gutes Eis auf den ersten Blick: Sind die Farben zu leuchtend, kann man davon ausgehen, dass Farbstoffe zugesetzt wurden.
Fünf Sorten für Sie getestet: Pizza Marinara ist auch dabei
Während der Berlin Ice Cream Week kann man sich selbst ein Urteil erschlecken. So zum Beispiel auch bei Artigiani, das natürliche Eis. Enrico Artigiani hat in diesem Jahr zwei Eissorten kreiert, eine soll an Pizza Marinara erinnern und schmeckt nach Tomate, Oregano, Knoblauch und Basilikum. Kombiniert mit Pizzastücken. Die andere Sorte schmeckt nach Pasta mit Salbei und Butter. Sicherlich nicht jedermanns Geschmack, aber auf jeden Fall einen Test wert.
Weniger sophisticated, aber dennoch handwerklich perfekt ist die Sorte Tiramisu von Ralf Sander, Chief Gelato Officer von Gimme Gelato, wie seiner Visitenkarte zu entnehmen ist. „Man muss ja nicht immer übertreiben, wir wollen einfach ein perfektes Produkt machen“, so Sander.






