Uff, das ist nun auch überstanden. Heute ist ein guter Tag, der erste von 360, vielleicht 362. Oder sollte ich sagen: Wuff? Nein, so äußert sich mein Hund nicht. Lotta lässt, wenn sie denn mal bellt, ein kräftiges Wau hören, mit dem vollen Volumen des Brustkorbs.
In den vergangenen Tagen war sie aber sehr still, schlimmer noch: Sie maunzte wie eine Katze. Viele Leute mit Hunden, die laut Jägersprache nicht „schussfest“ sind, kennen das aus der Zeit um den Jahreswechsel.
Die Knallerei, das Zischen und Böllern, die von Menschen fröhlich oder spaßig gemeint sind, empfinden Tiere als unerklärlichen Angriff, als Gefahr. Erst nach dem nächsten Weihnachten geht es in den Berliner Straßen wieder los: Zzzzisch, ein Schreckmittel saust den Gehweg entlang, hoppla, ein paar Halbwüchsige lassen etwas hinter uns platzen.
Ungegessene Pommes, untragbare Kleidung
Das erleichterte Uff kommt aus Menschenmunde. Tiere denken weniger langfristig, denken leider, wenn sie denn denken, sowieso viel zu wenig nach. Die Hauptstadt der Tiere zeigt sich von nun an für Hundebesitzer wieder angenehmer, weil berechenbarer. Und doch gibt es Gründe genug, wachsam zu bleiben. Zerbrochene Bierflaschen, erbrochene oder nie gegessene Pommes frites, Kisten untragbarer Kleidung liegen herum. Der frohgemute Schritt aus der Haustür bleibt auch so lange gefährlich, wie Radlerinnen oder Radler und E-Scooter-Abenteurer sorglos den Bürgersteig zum Tempofahren nutzen.
In diesem Jahr werde ich immer erst einen Fuß vorstrecken, dann den Kopf zum Links-rechts-Blick aus der Tür schieben, anschließend den Rest der Körpers und zum Schluss die Lotta an der Leine rauslassen. Das hilft wiederum Eltern mit kleinen Kindern, die sich über den Satz „Der will nur spielen“ traditionsgemäß nicht freuen. Die mögen vielleicht noch Dackel, heranspringende Großhunde finden sie aber unheimlich. Die Regel, sich in Vorsicht und gegenseitiger Rücksichtnahme zu üben, ist eben universell einsetzbar.


