Wie gefährlich ist Berlin?

Der kriminelle Wochenrückblick: Zwei Explosionen, ein Raub, ein Messerstich

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Splitter und ein Schild liegen auf dem Fußboden (Archivbild). 
Splitter und ein Schild liegen auf dem Fußboden (Archivbild). Foto: Patrick Pleul/dpa

Was sind das für Feiglinge, die alte Menschen überfallen? In Mitte wurde am Sonnabend eine 90-jährige Frau in der Neuen Blumenstraße von hinten angegriffen. Der Täter entriss ihr die Handtasche, sodass die Frau zu Boden stürzte. Der Unbekannte flüchtete mit der Tasche, in der Geld und Wohnungsschlüssel waren. Die 90-Jährige kam mit starken Schmerzen in ein Krankenhaus.

Am Montagmorgen wurde klar: Sie sind wieder da, die Automatensprenger. Nachdem in Berlin einige Zeit Ruhe war, hörten Anwohner es in der Prenzlauer Allee zwei Mal in einer Bankfiliale knallen. Mehrere dunkel gekleidete Gestalten flüchteten. Sie hatten zwei Geldautomaten aufgesprengt und die Geldkassetten gestohlen. Die Polizei weiß, dass mehrere Banden von Stadt zu Stadt reisen, um Geldautomaten aufzusprengen.

Ein halbes Jahr nach der Tat veröffentlichte die Polizei am Dienstag ein Foto, das einen verhinderten Räuber zeigt. Eine Kamera hatte ihn gefilmt, als er am 20. April versucht hatte, einen Kiosk in Reinickendorf auszurauben. Mit vorgehaltener Waffe verlangte er die Einnahmen. Doch der Inhaber weigerte sich. Daraufhin flüchtete der Täter. Wahrscheinlich ist er nach dem halben Jahr längst abgetaucht.

Wer kennt dieses Gesicht?
Wer kennt dieses Gesicht?Polizei

In der Nacht zu Donnerstag gerieten in einer S-Bahn zwischen Bornholmer und Wollankstraße zwei Fahrgäste in Streit. Wie die Bundespolizei mitteilte, soll ein 41-Jähriger einen 19-Jährigen „angestarrt haben, woraufhin dieser ihn zur Rede stellte“. Daraufhin zog der Mann eine Schreckschusswaffe und zielte auf den 19-Jährigen. Dieser konnte den Älteren entwaffnen, woraufhin der ein Messer zog und den 19-Jährigen bedrohte. Mehrere Frauen konnten ihn überreden, das Messer wegzustecken. Polizisten nahmen den 41-Jährigen auf dem Bahnhof Wollankstraße fest.

Am Nachmittag desselben Tages gerieten zwei Hundebesitzer in der Straße An der Kappe in Spandau in Streit. Ein 40-Jähriger zog ein Messer und stieß es seinem 37-jährigen Gegenüber in den Bauch. Zeugen verfolgten den flüchtenden Täter und hielten ihn fest, bis die Polizei kam. Der lebensgefährlich Verletzte wurde durch eine Not-OP gerettet. Ein nicht angeleinter Hund sei Auslöser des Streits gewesen, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.