Wie gefährlich ist Berlin?

Der kriminelle Wochenrückblick: Zertrümmerte Scheiben und eine Verfolgungsjagd

In der zurückliegenden Woche ging es auf den Berliner Straßen wieder brutal zu. Unser Crime-Reporter Andreas Kopietz zieht wie immer seine eigene Bilanz.

Feuerwehrleute und Polizisten untersuchen ein Fluchtauto, das Schlangenlinien fuhr.
Feuerwehrleute und Polizisten untersuchen ein Fluchtauto, das Schlangenlinien fuhr.Morris Pudwell

Vor allem Inhaber von Elektro- und Sanitärbetrieben stöhnen: Seit vielen Monaten brechen Kriminelle des Nachts in ganz Berlin geparkte Firmentransporter auf und stehlen teure Werkzeuge und Material. Nur selten werden Täter gefasst. In Fennpfuhl hatten Polizisten der Direktion 3 endlich  Erfolg: Gegen 20 Uhr wählte ein Zeuge am Montagabend die 110 und meldete vier Männer, die an einem in der Hohenschönhauser Straße geparkten Firmenwagen hantierten und Gegenstände in zwei Autos luden. Mit dem Opel und dem VW flüchteten sie. Polizisten konnten zumindest den VW entdecken und die beiden 25 und 50 Jahre alten Insassen festnehmen. Sie beschlagnahmten gestohlene Werkzeuge: eine Tigersäge, eine Vibrationssäge mit Akku, eine Bohrmaschine und einen Werkzeugkoffer.

Vor der iranischen Botschaft in Dahlem wurde es am Dienstagabend laut. Objektschützer sahen einen Mann, der auf der Fahrbahn der Podbielskiallee hin und her lief. Laut Polizei sagte er, dass er die Botschaft betreten wolle, um dort das Personal anzugreifen. Die Wachmänner riefen Verstärkung. Bei der Durchsuchung des 39-jährigen Exil-Iraners fanden die Polizisten bei ihm ein abgesägtes Stuhlbein. Er kam in Gewahrsam.

In der Nacht zum Donnerstag beschloss ein 20-Jähriger, in einer S-Bahn zu randalieren. In drei Waggons der Linie 5 Richtung Strausberg zerstörte er mit einem Nothammer vier Windfänge, fünf Fensterscheiben und eine Tür. Am S-Bahnhof Strausberg nahmen Bundespolizisten den Mann, der sich Schnittverletzungen an einer Hand zugezogen hatte, fest.

Am Morgen desselben Tages gab es eine Verfolgungsjagd durch Mitte. Eine Streife hatte einen Mercedes beobachtet, der Schlangenlinien fuhr und ohne zu blinken mit zu hoher Geschwindigkeit in Richtung Ernst-Reuter-Platz fuhr. Dabei ignorierte der Fahrer zahlreiche rote Ampeln. Er reagierte weder auf Blaulicht noch auf Haltesignale der Polizei. Am Großen Stern missachtete er eine weitere rote Ampel und kollidierte mit einem Taxi. Die beiden Insassen des Mercedes flüchteten zu Fuß. Den 27-jährigen Beifahrer konnten Polizisten aber festnehmen. Im Unfallwagen stellten sie ein Handy und Bargeld sicher. Was es mit den beiden Unfallfahrern auf sich hat, ist noch unklar.