Er ist hoch kriminell, hat eine langes Strafregister, besaß illegal automatische Waffen. Und: Er war ausreisepflichtig. In der Nacht zum Montag überraschten ihn Polizisten eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) in der Neuköllner Karl-Marx-Straße. Sie nahmen ihn fest, damit er noch am selben Tag nach Serbien abgeschoben werden konnte. Und was passierte bei der Festnahme? Sofort rotteten sich wütende Leute ringsum zusammen und beschimpften die Polizisten. Sie wussten nicht, was los war, riefen aber „Haut ab!“ zu den Beamten. Von Balkonen brüllten Menschen: „Vermummt euch schnell, damit Mutti sich nicht schämt!“ und „Wir hassen bewaffnete Clans“, womit sie die Polizei meinten, die gerade einen gefährlichen Menschen aus dem Verkehr gezogen hatten.
SEK-Beamte waren es auch, die am Mittwoch in mehreren Wohnungen mit der Tür ins Haus fielen. Sie vollstreckten vier Haftbefehle gegen einen 27, einen 42, einen 43 und einen 44 Jahre alten Mann. Die Beamten fanden bei ihnen zwei scharfe Pistolen, einen Revolver und teure Uhren. Die Männer hatten bei einem Restaurantbesitzer Schulden eintreiben wollen. Mit Schlägen und einer Schussabgabe verliehen sie ihrer Forderung nach fünf Millionen Euro Nachdruck. Laut den Ermittlern wollten sie von dem Mann ein „Schuldanerkenntnis abpressen“.
Am Nachmittag schoss dann in der Lichtenberger Dolgenseestraße ein unbekannter Mann mehrmals auf ein fahrendes Auto. Der 55-jährige Audi-Fahrer wurde schwer verletzt. Der Tathintergrund ist unklar. Die Polizei wandte sich zwei Tage später mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit.

