Wegen eines Hackerangriffs konnten die Rettungswagen der Berliner Feuerwehr am Montag mehrere Krankenhäuser nicht anfahren. Nach Informationen der Berliner Zeitung mussten vier Krankenhäuser ihre Notaufnahmen bei der Feuerwehr abmelden: das Waldrankenhaus Spandau, das Martin-Luther-Krankenhaus in Schmargendorf, das Elisabeth-Krankenhaus in Tiergarten und das Hubertus-Krankenhaus in Zehlendorf.
Der Klinikbetrieb laufe hingegen, sagte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheitsverwaltung. Auch Operationen würden stattfinden. Der Grund für die Probleme war ein Hackerangriff auf insgesamt zehn Krankenhäuser der Johannesstift-Diakonie.
Nach Angaben einer Sprecherin wurde das Unternehmen am Sonntagmorgen Ziel eines externen Cyberangriffs. „Alle Server wurden durch einen sogenannten Crypto-Überfall verschlüsselt, sodass wir zurzeit keinen Zugriff darauf haben.“ In den Einrichtungen ist nach Angaben des Unternehmens der Großteil der IT-Systeme ausgefallen. Derzeit werde der Betrieb in allen Einrichtungen vor allem mit Papier aufrechterhalten, sagte die Sprecherin am Montag.
Die Johannesstift-Diakonie ist nach eigener Darstellung das größte konfessionelle Gesundheits- und Sozialunternehmen in der Region Berlin und Nordostdeutschland. Sie hat fast 10.800 Beschäftigte, die zum Beispiel in der Medizin, der Pflege und der Jugendhilfe arbeiten.
Auch Pflege- und Sozialeinrichtungen sind betroffen
Von den angegriffenen Krankenhäusern befinden sich zwei in Mecklenburg-Vorpommern und acht in Berlin. Neben den Kliniken mit Notaufnahme sind auch das Wichernkrankenhaus in Hakenfelde, das Evangelische Geriatriezentrum in Wedding, die Evangelische Lungenklinik in Buch und die Klinik für Mikroinvasive Operationen in Nikolassee betroffen. In einigen Häusern seien planbare Operationen verschoben worden, sagte die Sprecherin.
Auch etliche Pflege- und Sozialeinrichtungen oder Hospize sind von dem IT-Ausfall betroffen. „Es wurden sofort alle Maßnahmen zur Datensicherung ergriffen und die Notfallsysteme gestartet“, teilte die Sprecherin mit. „Unsere IT arbeitet derzeit an verschiedenen Optionen zur Wiederherstellung der Systeme.“ Wann die Computer wieder laufen, ist unklar.


