Kriminalität

Blutrache wegen verletzter Familienehre: Türke mit vier Schüssen in Berlin ermordet

Die blutige Familienfehde nahm vor einem Jahr in der Türkei ihren Anfang. Nun erhebt die Berliner Staatsanwaltschaft Anklage gegen zwei junge Männer.

Polizisten sichern in der Straße Im Spektefeld die Spuren am Tatort.
Polizisten sichern in der Straße Im Spektefeld die Spuren am Tatort.Morris Pudwell

Es gibt sie nicht nur in südlichen Ländern, sondern auch in Deutschland: die Blutrache. Eine jahrhundertealte Form der Vergeltung in archaischen Gesellschaften, die die angeblich verletzte Familienehre durch eine Tötung wiederherstellen soll.

Aus diesem Grund sollen im Mai zwei junge Männer in Berlin-Spandau einen 18-Jährigen brutal getötet haben. Hintergrund ist wohl ein Konflikt in der Türkei: Ein Jahr zuvor soll ein Verwandter des 18-Jährigen ein Mitglied einer verfeindeten Familie getötet haben. Danach soll die Familie des Opfers laut Berliner Staatsanwaltschaft dem 18-Jährigen Blutrache geschworen haben – wegen dessen Verwandtschaft mit dem Mörder. Wegen dieser Drohungen zog der 18-jährige Türke es damals vor, aus seinem Land auszureisen und sich in Berlin in Sicherheit zu bringen. Er stellte einen Asylantrag und lebte fortan in einer Flüchtlingsunterkunft in Spandau.

Berliner Zeitung

Mit einem Abo weiterlesen

  • Zugriff auf alle B+ Inhalte
  • Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
  • Jederzeit kündbar