Der Käufer des alten Kraftwerks in Steglitz hat nicht rechtzeitig zum Verteilungstermin gezahlt. Dies teilte am Dienstagmittag eine Sprecherin der Berliner Zivilgerichte mit. Bis Montag hätte der mutmaßliche Clan-Helfer Steffen F., dem das Areal seit der Ersteigerung im Juni gehört, beim Berliner Kammergericht einen Anteil der Summe zahlen müssen.
Das Steglitzer Portal Stadtrandnachrichten berichtete zuerst, dass ein Mann, der seit einer Spiegel-Recherche vom November 2022 als „williger Helfer“ des Abou-Chaker-Clans bekannt ist, das ehemalige Kraftwerk Steglitz für 141 Millionen Euro gekauft hat. Auch die Berliner Zeitung berichtete im Nachgang. Dieser Mann war Steffen F.
Kraftwerk Steglitz laut Gutachter minus 448.000 Euro wert
Ein Gutachter hatte das heruntergekommene Grundstück demnach zuvor offenbar auf einen Wert von minus 448.000 Euro geschätzt. Ersteigert wurde es für 141 Millionen Euro. Laut den Stadtrandnachrichten soll der Bieter das ehemalige Bewag-Umspannwerk am Teltower Kanal im Namen der SF Grambin Beteiligung UG erworben haben. Geschäftsführer der SF Grambin Beteiligung UG ist Steffen F., ein mutmaßlicher Clan-Helfer.
Steffen F. war im November 2022 wegen eines Betrugsfalls vor dem Berliner Landgericht angeklagt. Gemeinsam mit zwei Abou-Chaker-Brüdern soll er versucht haben, sich mit falscher Identität ein Berliner Mietshaus im Millionenwert zu erschleichen. Doch der Verdächtige wurde wegen angeblicher gesundheitlicher Beschwerden für prozessunfähig erklärt und nie verurteilt.