Energieversorgung

Berliner Katastrophenschützer: Auch hier droht ein flächendeckender Blackout

Der Chef der Bundesnetzagentur sieht wenig Gefahren. Doch Albrecht Broemme, Berlins bekanntester Katastrophenschützer, sagt: „Es herrscht große Sorglosigkeit.“

Ein Blackout wie in Spanien und Portugal ist auch in Deutschland möglich – warnt Berlins bekanntester Katastrophenschützer.
Ein Blackout wie in Spanien und Portugal ist auch in Deutschland möglich – warnt Berlins bekanntester Katastrophenschützer.Andreas Franke/dpa

Der landesweite Stromausfall in Spanien und Portugal zeigt, dass ein großer Blackout in Europa möglich ist – und somit ein Katastrophenszenario: Aus der Zapfsäule kommt kein Benzin, aus dem Hahn kommt kein Wasser mehr und aus dem Geldautomaten kein Schein. Im Sommer fällt die Kühlung aus, im Winter die Heizung. Das elektrische Türschloss bleibt zu, das Handy hat keinen Empfang. Auf einen lang anhaltenden großen Blackout sind die Deutschen aber aus Sicht von Katastrophenschützern nur unzureichend vorbereitet.

Allerdings sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, am Montagabend in der ARD, dass ein solches Szenario „sehr unwahrscheinlich“ sei. Das deutsche Stromnetz sei redundant ausgelegt. Konkret bedeute das, dass eine Leitung immer ausfallen könne und eine andere Leitung einspringen würde. „Und natürlich, für den Fall der Fälle, hätten wir Kraftwerke, sogenannte schwarzstartfähige Kraftwerke, die ein solches Netz wieder aufbauen könnten. Das heißt: Deutschland ist gut vorbereitet“, sagte Müller.

Der Chef der Bundesnetzagentur wurde einst von den Grünen auf den Posten gehoben. Sein Freund, Wirtschaftsminister Robert Habeck, beschrieb Müller als „überzeugten Befürworter der Energiewende, der den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze mit großem Engagement und klarem Kurs forcieren wird“.

Berliner Zeitung

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