Luftverkehr

Bessere Verbindungen für Berlin: United fliegt vom BER in die USA

Ende März startet eine neue Interkontinentalroute, im Mai kommt eine weitere dazu. Doch im europaweiten Vergleich hat Berlin weiterhin kaum Langstrecken.

Bald auch wieder in Berlin zu sehen: Flugzeuge von United Airlines aus den USA.
Bald auch wieder in Berlin zu sehen: Flugzeuge von United Airlines aus den USA.AP/Jeff Chiu

Berlin - Frankfurt am Main, Teneriffa, Istanbul: Das sind typische Destinationen am Flughafen BER. Doch nun kommen zwei Ziele außerhalb von Europa dazu. Die US-Fluggesellschaft United Airlines fliegt vom 28. März an täglich vom BER in die USA. Ziel ist der Flughafen Newark Liberty International, 17 Kilometer von New York entfernt auf der anderen Seite des Hudson gelegen. Am 27. Mai ergänzt die Airline das Angebot mit einer zweiten Langstrecke. Dann nimmt sie den Dulles International Airport in Washington als weiteres tägliches USA-Ziel in den Flugplan auf. Doch unterm Strich bleibt das Angebot an Langstrecken in Berlin weiterhin unterdurchschnittlich.

„Ab Ende März sind die beiden Megacitys Berlin und New York wieder miteinander verbunden“, sagte Thorsten Lettnin von United Airlines am Donnerstag. „Und erstmals wird der Flughafen BER in das globale Streckennetz unseres Unternehmens aufgenommen.“ Für Berlin-Flughafenchefin Aletta von Massenbach ist es ein besonderer Moment für den BER. „Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die beiden Städte miteinander verbunden sind“, sagte sie.

Gute Anschlüsse zu vielen Zielen in Nordamerika

„Die Route nach Newark werden wir täglich und das ganze Jahr über anbieten“, so Lettnin. Laut Flugplan beginnt die Reise am BER um 9.55 Uhr, das Ziel wird um 13 Uhr Ortszeit erreicht. Von Newark geht es um 18.05 Uhr zurück mit einer geplanten Ankunft in Berlin um 7.50 Uhr. Eingesetzt werden Flugzeuge der Boeing-767-Flotte, mit 214 Sitzplätze in der Economy, Economy Plus und der Polaris-Business Class.

Das Verkehrsdrehkreuz Newark mit dem IATA-Code EWR ist neben dem Flughafen John F. Kennedy der zweite internationale Flughafen im Großraum New York. Von dort aus kann man zum Beispiel mit dem Zug nach Manhattan reisen. Als drittgrößter Hub von United Airlines in den USA bietet der Flughafen zahlreiche Umsteigemöglichkeiten. „Beliebte Ziele sind Florida und Kalifornien“, berichtete Thorsten Lettnin. Bereits jetzt gebe es zahlreiche Buchungen für den neuen USA-Flug.

Berlin kommt nur auf den 22. Platz

Mit der Verbindung vom BER zum Dulles International Airport wird es erstmals nach 20 Jahren wieder eine Nonstop-Route zwischen der deutschen und der US-Hauptstadt geben. Auf dieser Strecke ist der Start am BER täglich um 11.05 Uhr vorgesehen, die Ankunft in Washington um 14.25 Uhr Ortszeit. Dort bietet United Anschlüsse zu rund 50 Zielen in den USA an. Der Rückflug startet um 17.45 Uhr, um 8.20 Uhr soll der BER erreicht werden. „Auch auf dieser Strecke werden wir unsere 767-Flotte einsetzen“, sagte Thorsten Lettnin. Allerdings handele es sich um einen saisonalen Verkehr, der mit dem Sommerflugplan am 29. Oktober zunächst endet.

United Airlines flog seit 2005 zwischen Berlin-Tegel und Newark. Doch als zu Beginn der Corona-Pandemie die Nachfrage nach Flugtickets stark zurückging, endete der Verkehr im März 2020. Derzeit gibt es drei direkte Langstreckenverbindungen vom und zum BER. „Vom ersten Tag des neuen Flughafens fliegt Qatar Airways von dort nach Doha“, sagte Aletta von Massenbach. Danach kam Scoot nach Singapur hinzu. Inzwischen steuert Smartlynx, eine lettische Fluggesellschaft, Dubai vom BER aus an.

„Wir wissen, dass die Metropolregion Berlin-Brandenburg viel besser angebunden gehört“, sagte die Flughafenchefin. „Im internationalen Vergleich lag sie vor der Corona-Krise mit damals sieben Langstreckenverbindungen nur auf dem 22. Platz in Europa zwischen Budapest und Kiew“, stellte die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin fest. Damals gab es immerhin noch sieben Interkontinentalstrecken nach Berlin. Bislang fehlten interessierten neuen Anbietern jedoch die Flugrechte für Berlin, hieß es.

„Wenn es um Interkontinentalverbindungen von und nach Berlin geht, muss man in 90 Prozent der Fälle einen Umweg über andere deutsche Flughäfen fliegen“, sagte von Massenbachs Vorgänger Engelbert Lütke Daldrup 2021 der Berliner Zeitung. „Dabei gibt es Fluggesellschaften, die direkte Verbindungen anbieten wollen, aber vom Bund mitbestimmte Regularien verbieten dies.“ Zahlreiche Akteure in der Region fordern den Bund auf, mehr Flugrechte auszuhandeln, die der deutschen Hauptstadt zugutekommen.