Schon wieder sind vor Berliner Gefängnissen Autos angezündet worden. Bereits am Mittwochabend gab es einen Brandanschlag auf den Pkw eines Mitarbeiters des offenen Vollzugs in Spandau. Wie ein Justizsprecher der Berliner Zeitung am Freitag sagte, hatte ein Inhaftierter das Feuer an dem Fahrzeug gemeldet. „Unsere Beamten reagierten und leiteten Brandbekämpfungsmaßnahmen ein“, sagte der Sprecher. Es sei geringer Sachschaden entstanden.
Den nächsten Brandanschlag gab es dann am Donnerstagabend. Nach Angaben einer Polizeisprecherin wurde kurz vor 20 Uhr am Friedrich-Olbricht-Damm an der JVA Plötzensee ein Auto in Brand gesetzt. Auch dieser Wagen gehört laut Justizverwaltung einem Mitarbeiter der Haftanstalt.
Nach Angaben des Sprechers hatte der Mitarbeiter seinen Pkw neben der Pforte zur JVA abgestellt. Die Pforte wird zwar mit Kameras überwacht, der Parkplatz aber nicht. Seit den Brandanschlägen gebe es die Möglichkeit, innerhalb der Anstalt gesichert zu parken. Davon habe der Mitarbeiter keinen Gebrauch gemacht.
Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln „mit Hochdruck“
In den vergangenen Monaten gab es insgesamt 28 Brandanschläge auf Autos in der Nähe von Justizvollzugsanstalten: an der JVA Heidering nahe Großbeeren, an der JVA Tegel, der JVA Plötzensee und der JVA Moabit sowie an zwei Standorten des offenen Vollzugs – zuletzt am 8., 17. und 21. Juli. Dabei sind nach offiziellen Angaben nunmehr in 16 Fällen die Privatautos von Justizvollzugsbediensteten betroffen.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zu der Brandserie würden „mit Hochdruck geführt“, sagte Berlins Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) im letzten Rechtsausschuss des Abgeordnetenhauses. Justiz und Polizei hätten „eine Vielzahl von Maßnahmen“ ergriffen.

