Interview

Einigung zum Deutschlandticket: Warum der Geist nicht in die Flasche zurückkehrt

Gute Nachricht für Pendler: Das Ticket ist für 2025 gesichert. Doch die Kritik dauert an. Jan Görnemann vom Verband BSN erklärt, warum er sie für falsch hält. Ein Interview.

Startklar für die Reise: Zwei Regionalexpresszüge der Bahn halten im Berliner Hauptbahnhof.
Startklar für die Reise: Zwei Regionalexpresszüge der Bahn halten im Berliner Hauptbahnhof.Jörg Carstensen/dpa

Mehr als 13 Millionen Fahrgäste können aufatmen. So viele Menschen besitzen derzeit ein Deutschlandticket – das vorerst nun doch nicht abgeschafft wird. Christ- und Sozialdemokraten haben sich darauf geeinigt, es 2025 zu erhalten. Wie ist es zu dieser Entscheidung gekommen? Warum ist sie gut für das Land und die Fahrgäste? Dazu gibt Jan Görnemann, Sprecher der Geschäftsführung des Bundesverbands Schienen-Nahverkehr (BSN), im Interview mit der Berliner Zeitung Auskunft. Entwarnung über 2025 hinaus kann aber auch er nicht geben. CDU-Fraktionschef Friedrich Merz erwartet für 2026 schwierige Verhandlungen, und Bayern hält an seinen Ausstiegsplänen fest.

Es sah lange nicht danach aus. Aber jetzt haben sich CDU/CSU und SPD offenbar zusammengerauft und bekräftigt, dass das Deutschlandticket zumindest für 2025 gesichert ist. Hat Sie das überrascht?

Nein, nicht wirklich. Das Störfeuer, das wir in den vergangenen Tagen erlebten, hat Deutschland nicht gebraucht. Es war so, als ob jemand vorschlägt, wieder Atomkraftwerke zu bauen. Aus meiner Sicht war immer klar, dass wir uns in Politik und Gesellschaft auf das konzentrieren sollten, was uns nach vorn bringt. Dazu gehört, dass wir Positives, was wir erreicht haben, nicht mehr infrage stellen. Dazu gehört aus meiner Sicht das Deutschlandticket. Es ist gut, dass es 2025 gesichert ist.

Berliner Zeitung

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