Debattenprojekt: „Wider die heiligen Kühe“

Zu öde, zu teuer, zu politisch einseitig: Lasst den ÖRR endlich demokratisch werden!

Immer mehr Menschen wenden sich vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab. Statt einer Radikalreform schwebt der Institution hingegen nur ein bisschen Kosmetik vor. Das knallt irgendwann!

Hat sich in seiner gegenwärtigen Daseinsform heillos überlebt: der öffentlich-rechtliche Rundfunk
Hat sich in seiner gegenwärtigen Daseinsform heillos überlebt: der öffentlich-rechtliche RundfunkUroš Pajović/Berliner Zeitung am Wochenende

Ich muss dieser Tage viel an die Frau aus Bayern denken, die gegen den ÖRR geklagt hat und deren Fall jüngst vor dem Leipziger Verwaltungsgericht verhandelt wurde und nun weiter durch die Instanzen geht. Ihr Mut, sich gegen den ÖRR zu stellen, dessen Vielfältigkeit und Ausgewogenheit sie nicht mehr gegeben sieht, finde ich beeindruckend. Leider (aber auch verständlich) will sie anonym bleiben, sie würde sonst wahrscheinlich gefeiert werden wie eine Jeanne d’Arc.

Im Prinzip hätten sich alle, die ihre Beitragszahlung aus wahrscheinlich ähnlichen Gründen verweigern, mit anschließen sollen: Eine Sammelklage von fast vier Millionen Haushalten? Das hätte Eindruck geschunden und die Gemütlichkeit und Selbstgerechtigkeit, in der sich die Sender-Verantwortlichen eingerichtet haben, endlich einmal wirksam durcheinandergewirbelt.

Berliner Zeitung

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