Es ist eine amerikanische Erfindung und wird inzwischen auch in Deutschland vertrieben. Eigentlich möchte man darüber kein Wort verlieren, weil sie das bekannter macht. Andererseits sind potenzielle Kunden darüber in Kenntnis zu setzen, dass sie unmoralisch handeln und barbarischen Reflexen nachgeben, wenn sie das Produkt erwerben und anwenden – womöglich noch, und Kommentare weisen darauf hin – mit Vergnügen. Es geht um eine Kunststoff-Pumpgun, die man mit herkömmlichem Kochsalz lädt, um dann, laut Werbeclaim, Fliegen niederzuschießen. Es gibt sogar Exemplare mit rotem Zielpunkt.
Ein entsprechendes Video – bitte nicht ansehen! – reiht Anwendungsbeispiele in Zeitlupe aneinander. Fliegen, die erst auf einem Hundehaufen sitzen, sind dann auf der braunen Kruste gut durchgebratenen Grillguts zu sehen, auf dem Zuckerguss von Doughnuts oder auf einem glänzenden Wackelpudding.
Mordlust und Sadismus
Man sieht den durch die Zeitlupe vergrößerten Einschlag der Salzladung, Fettspritzer und Streusel fliegen durch die Gegend, der Wackelpudding verhält sich seinem Namen gemäß – und die betäubte Fliege – immerhin wird sie nicht zerfetzt, sondern nur betäubt – schlägt Purzelbäume in der Luft, so wie man es aus Kriegsfilmen von Soldaten kennt, die von einer Granate getroffen werden. 80 Schuss mit nur einer Ladung Salz kann man abfeuern. Die Firma wirbt mit der Umweltfreundlichkeit – und im Vergleich zu toxischem Fliegenspray wird das sicher stimmen.


