Pop

Berghain besser als Beyoncé? Honey Dijon listet ihre Top-10-Highlights 2022 auf

Die gefeierte House-Produzentin Honey Dijon, die in Berlin lebt, hat auf Instagram ihre persönlichen Höhepunkte des Jahres benannt – mit Überraschungen.

Honey Dijon beim Coachella-Musikfestival.
Honey Dijon beim Coachella-Musikfestival.AFP/Getty/ Matt Cowan

2022 war fraglos das Jahr von Honey Dijon, der großen House-Produzentin, die in Berlin wohnt – zumindest insoweit man überhaupt von wohnen sprechen kann, wenn jemand an die 200 Gigs im Jahr rund um den Globus spielt. „Honey Dijon Steps Up From Dance Music’s Underground“ titelte die New York Times in einem spannenden Porträt über Dijon im November: Honey Dijon tritt aus dem Tanzmusik-Untergrund hervor. Das kann man wohl sagen: Laut Madonna ist Honey Dijon ihre „Lieblings-DJ auf der ganzen Welt“. Nur konsequent, dass Dijons Remix von „I Don’t Search I Find“ 2022 auf Madonnas Remix-Compilation erschien. Aber damit nicht genug!

Honey Dijon arbeitete auch noch am laut Branchenseite Pitchfork bestem Album des Jahres mit: „Renaissance“ von Beyoncé. Zwei Tracks darauf hat Dijon co-produziert. Eine logische Wahl, denn Beyoncé huldigt auf der Platte den queeren schwarzen Wurzeln von Chicago House – Honey Dijons Spezialgebiet. Obendrein erschien 2022 auch noch Honey Dijons eigene zweite Platte: „Black Girl Magic“. Highlights über Highlights also. Doch was benannte Dijon selbst als ihren Höhepunkt des Jahres?

Dass sie 2022 zum ersten Mal im Berghain auflegte. Dort hat sie in der Panorama-Bar nämlich seit Oktober eine Freitags-DJ-Residency. Berghain also auf Platz 1! Vielleicht doch gar nicht so verwunderlich – schließlich ist das Berghain der Club, in dem sich Menschen plötzlich selber lieber mögen. Unter Honey Dijons weiteren Top-10-Highlights des Jahres findet man etwa einen queeren Award für ihr Lebenswerk (schließlich ist sie schon seit 25 Jahren eine Ikone in New Yorks LGBT-Underground); Album-Release-Partys zu ihrer Platte; besagten Text aus der New York Times; und eine Werbung für die Platte am Times Square.

Was man auf Dijons Top-10-Liste hingegen vergeblich sucht: die Mitarbeit am Beyoncé-Album. Oh wei, gab es da etwa Zoff? Wie Honey Dijon der New York Times verriet, hat sie an rund 20 Beyoncé-Tracks mitgearbeitet, aber nicht früher als der Rest der Welt erfahren, welche zwei davon es letztlich auf die Platte packten: in der Woche vor Erscheinen. Die Arbeit an der Platte war für Dijon einerseits „lebensverändernd“, sagt sie, andererseits aber auch nur „gut ein Tag im Büro“. Ganz so geil wie Berghain klingt das dann halt doch nicht.