Analyse

Der RBB im Gelbhaar-Skandal: Viele gut bezahlte Chefs – und kein Verantwortlicher weit und breit

Der RBB-Chefredakteur weist im Fall Gelbhaar jede Verantwortung von sich und der Führungsriege – schon bevor die Ermittlungen abgeschlossen sind. Wem nützen die dann eigentlich?

Welche Rolle spielt der RBB im Fall Gelbhaar?
Welche Rolle spielt der RBB im Fall Gelbhaar?Collage: Uros Pajovic/Berliner Zeitung

Unter Journalisten des RBB kursiert ein Spitzname für den Chefredakteur. Er lautet: Teflon. Nichts bleibe an David Biesinger haften, alles perle ab, insbesondere jegliche Verantwortung. Manche beim RBB behaupten auch, zu seiner inneren Haltung passe der Satz: „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts.“

Von nichts gewusst haben, will David Biesinger im Fall Stefan Gelbhaar. Der Skandal ist bekannt: Am Silvesterabend hatte die RBB-„Abendschau“ über schwere Vorwürfe gegen den Bundestagsabgeordneten der Grünen berichtet, die sich kurz darauf als erfunden herausstellten. Die Hauptbelastungszeugin, eine Frau namens Anne K., existiert nicht. Der Schaden ist immens. Für die Glaubwürdigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, für die Grünen im Wahlkampf, vor allem für Gelbhaar selbst. Sein „politischer Lebensweg“ sei entwertet, sagte Gelbhaar kürzlich in der Berliner Zeitung. Die Berichterstattung des RBB habe „leider massiv damit zu tun“.

Berliner Zeitung

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