Theater

Frank Castorf: „Unsere Außenpolitik argumentiert mit Werten und Idealen an der sozialen Frage vorbei“

Fatalismus und die Liebe zur Revolution können Hand in Hand gehen. Man sieht es an Büchner, Müller und an Frank Castorf, der in Dresden „Dantons Tod“ inszeniert. Ein Interview in der Kantine.

Frank Castorf inszeniert in Dresden Büchners „Dantons Tod“.
Frank Castorf inszeniert in Dresden Büchners „Dantons Tod“.Espen Eichhöfer/Ostkreuz

Der 73-jährige Frank Castorf probt in diesen Frühlingstagen in Dresden das Revolutionsstück „Dantons Tod“ des 23-jährig gestorbenen Georg Büchner. Auch auf die Gefahr hin, deswegen mit schwindender Jugend als „Tölpel“ zu gelten, gewinnt der Theaterregisseur sozialen Umstürzen einiges ab – selbst wenn sie in der Realität zur Tragödie werden. Als dialektischer Denker und hedonistischer Marxist, der dazu neigt, sich zu langweilen, wirft er erfrischende und erschreckende Blicke aus den Tiefen der Geschichte auf unsere Gegenwart. Im Theater ist das super, und in der Kantine, in der wir uns zum Interview treffen, erst recht.

Berliner Zeitung

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