Die Zahl der an Berlins Schulen entdeckten Corona-Infektionen ist zurückgegangen - obwohl seit 1. April keine Maskenpflicht mehr gilt. Das geht aus Statistiken der Bildungsverwaltung hervor, die der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag vorlagen.
Demnach betrug der Anteil der positiven Tests in der ersten Aprilwoche (Schultage 4. bis 8. April) bei den Schülern 0,22 Prozent und bei den Beschäftigten inklusive Lehrkräften 0,51 Prozent. An beide Gruppen wurden fast 1,7 Millionen Corona- Schnelltests ausgegeben, von denen bei den Schülern 3352 und beim Schulpersonal 787 positiv ausfielen.
In der Woche davor (Schultage 28. März bis 1. April) lag der Anteil der positiven Tests laut Statistik im Kreis der Schüler noch bei 0,32 Prozent, bei den Beschäftigten betrug er 0,81 Prozent. Seinerzeit wurden knapp 1,5 Millionen Corona-Schnelltests verteilt, von denen bei den Schülern 4353 und beim Schulpersonal 1010 positiv ausfielen.
Großes Testen nach den Osterferien
Der Wegfall der Maskenpflicht an den Schulen und zahlreicher anderer Corona-Maßnahmen geht auf Änderungen im Bundes-Infektionsschutzgesetz zurück. Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) hatte an Schüler und Schulpersonal appelliert, freiwillig weiter Maske zu tragen.
Nach den derzeit laufenden Osterferien werden die Corona-Tests an den Schulen zeitweise ausgeweitet. Ab dem 25. April sind für Schüler wie Beschäftigte eine Woche lang tägliche Tests vorgeschrieben statt bisher drei pro Woche. Die Änderung gilt als Vorsichtsmaßnahme, um für den Fall eines Anstiegs der Corona-Infektionen während der Ferien gewappnet zu sein und diese schnell zu entdecken.
Langsamer Rückgang in Berlin und Brandenburg
Experten sehen aber keinen Grund zur Entwarnung. Die Corona-Inzidenzen in Berlin und Brandenburg gehen auf noch hohem Niveau nur langsam zurück. In Berlin wurden in den vergangenen sieben Tagen 659 Neuinfektionen auf 100 000 Menschen gemeldet. Das geht aus Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Dienstag hervor. Am Vortag betrug der Wert 696. Bundesweit liegt die Wochen-Inzidenz für Neuinfektionen laut RKI bei rund 1087.
4537 neue Corona-Infektionen wurden innerhalb eines Tages registriert. Die Gesamtzahl für Berlin lag damit bei 950.017. Fünf neue Todesfälle kamen dazu. Damit wurden bislang 4412 Tote im Zusammenhang mit Corona-Infektionen gezählt.
Cottbus mit 7-Tage-Inzidenz über 1000
In Brandenburg lag die Wochen-Inzidenz nach den Zahlen vom Dienstag bei 706 nach 737 am Vortag. 4033 neue Corona-Infektionen wurden verzeichnet, womit die registrierte Gesamtzahl bei 720.854 liegt. Mit acht neuen Todesfällen starben inzwischen 5477 Menschen in Brandenburg im Zusammenhang mit Corona-Infektionen.
Unter den 18 Kommunen lag aktuell nur noch die Stadt Cottbus mit einem Wert von 1246,3 über einer 7-Tage-Inzidenz von 1000. Die Lage auf den Intensivstationen der Krankenhäuser war mit einem Anteil von 9,1 Prozent der mit Covid-19-Patienten belegten Intensivbetten wie an den Vortagen im grünen Bereich. Aktuell werden 605 Patienten mit einer Corona-Infektion stationär in Kliniken behandelt, davon 63 auf Intensivstationen.
Kirchen setzen auf Masken im Ostergottesdienst
Nach zwei Pandemiejahren mit starken Einschränkungen könnten sich die Kirchen an Ostern wieder füllen. In Berlin und Brandenburg sind fast alle offiziellen Vorgaben weggefallen - keine Impf- oder Testpflicht, keine gesperrten Bänke oder Abstandsregeln. Ob nun sehr viele Gläubige in die Gottesdienste strömen oder weiter Vorsicht walten lassen, sei aber schwer einzuschätzen, sagte der Sprecher des katholischen Erzbistums Berlin, Stefan Förner, der Deutschen Presse-Agentur.
Es werde weiter dringend empfohlen, während des Gottesdiensts eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen, auch beim Singen. Auch sollen die Gläubigen selbst angemessen Abstand halten. Chöre werden weiter im Schachbrettmuster aufgestellt, um Abstände der Sängerinnen und Sänger zu wahren. Zur Gemeinde sollen die Chöre sechs Meter Entfernung haben. Für das zum Bistum gehörende Vorpommern gelten an Ostern ohnehin weiter Pandemievorgaben wie Abstands- und Maskenpflicht, da das Bundesland als Hotspot gilt.
Bundesweite Inzidenz steigt
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach deutlichem Rückgang in den vergangenen Tagen wieder leicht gestiegen. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen mit 1087,2 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 1080,0 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1394,0 (Vormonat: 1496,0).
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 162.790 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 180.397 Ansteckungen.
Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen und Brandenburg nicht oder nicht vollständig. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik.
Viele nicht erkannte Infektionen
Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 289 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 316 Todesfälle. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 22.840.776 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Dienstag mit 6,36 an (Montag: 6,27). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben.





