Jedes Jahr erhalten etwa 500.000 Menschen in Deutschland die Diagnose Krebs. Nach Erkrankungen am Herz-Kreislauf-System ist Krebs die zweithäufigste Todesursache hierzulande. Jetzt scheint Forschern in Spanien im Kampf gegen die tückische Krankheit ein Durchbruch gelungen zu sein.
Ein Team der Hospital Clínic de Barcelona machte sich die sogenannte CAR-T-Zell-Therapie zunutze. Diese Art der Immuntherapie gilt in der Behandlung von Tumoren als zukunftsträchtig. Das Team setzte sie bei mehr als 500 Patienten ein. Sie waren an verschiedenen Krebsarten erkrankt, etwa Blutkrebs, Knochenmarkkrebs und Lymphdrüsenkrebs. Bei allen Betroffenen waren zuvor konventionelle Behandlungsmethoden erfolglos geblieben.
Genetisch veränderte Zellen bekämpfen den Krebs
Die CAR-T-Zell-Therapie dagegen zeigte beachtliche Erfolge. Je nach Tumorart wurde bei 50 bis 90 Prozent der Patienten der Krebs vollständig zurückgedrängt. Am höchsten war die Erfolgsquote bei Blutkrebs, am niedrigsten bei Lymphdrüsenkrebs. „Viele dieser Patienten sind heute geheilt“, sagte Álvaro Urbano-Ispizua, der Koordinator des CAR-T-Programms an der Klinik in Barcelona.
Nun soll das Verfahren an 13 weiteren spanischen Krankenhäusern angewandt werden. Außerdem wollen die Forscher andere Tumorarten in den Blick nehmen, so zum Beispiel Brustkrebs, in Deutschland die häufigste Krebsneuerkrankung bei Frauen.
CAR-T-Zell steht für „Chimärer Antigenrezeptor-T-Zellen“. T-Zellen sind Bestandteil des Immunsystems. Ihren Angriffsversuchen entziehen sich die Krebszellen normalerweise durch verschiedene molekulare Tricks. Die CAR-T-Zell-Therapie verändert nun die Zellen genetisch und führt dazu, dass T-Zellen den Tumor als Bedrohung für den Körper erkennen, daran andocken und ihn bekämpfen.


