Gesundheit

Affenpocken sind zurück: Nach halbem Jahr wieder ein erster Fall in Berlin

Bei einer Schwerpunktpraxis in Schöneberg meldet sich ein Infizierter. Er hat sich auf einer Sexparty angesteckt. Treten nach langer Pause nun weitere Fälle auf?

Affenpocken in einer stark vergrößerten Aufnahme
Affenpocken in einer stark vergrößerten AufnahmeNiad/dpa

In Berlin ist nach langer Pause ein Fall von Affenpocken aufgetreten. Seit Januar wurde zum ersten Mal wieder eine mit dem Virus infizierte Person registriert. Der Mann stellte sich in einer Schöneberger Schwerpunktpraxis vor. „Ob nun weitere Fälle auftreten, bleibt abzuwarten“, sagte der Praxisleiter Heiko Jessen der Berliner Zeitung. Der Betroffene infizierte sich offenbar auf einer Sexparty.

Dass das Virus seit einem halben Jahr hierzulande nicht mehr festgestellt wurde, führt Jessen auf eine erfolgreiche Impfkampagne gegen Affenpocken zurück. Dem Mediziner zufolge ist nach wie vor genügend Impfstoff vorhanden. Für seine eigene Praxis veranschlagt er den Vorrat mit rund 1000 Dosen.

Das Robert-Koch-Institut empfiehlt zwei Injektionen mit Imvanex/Jynneos im Abstand von mindestens 28 Tagen. Auch wenn dieser Zeitraum zwischen zwei Gaben überschritten wurde, muss die Impfserie nicht neu begonnen werden. Die erste Dosis sorgt bereits für einen guten Basisschutz, die zweite dient insbesondere dazu, die Dauer des Impfschutzes zu verlängern. Bei Personen, die in der Vergangenheit gegen Pocken geimpft wurden, reicht eine Dosis.

Im Mai vergangenen Jahres war der erste Fall von Affenpocken in Deutschland aufgetreten. Auch damals meldete sich der Betroffene in der Praxis von Heiko Jessen.