Gerhard Lehrke, gebürtiger Berliner, studierter Historiker, mag faktengestützte Berichterstattung und Kiez-Artikel. Er meidet Kaffee aus Pappbechern, wohnt nicht in Prenzlauer Berg und war bis Juli 2023 bei der Berliner Zeitung.

Eigentlich sollte es bereits im kommenden Jahr fertig und bei den Weltspielen der Special Olympics in Berlin der zentrale Ort sein. Nachdem diese Idee schon längst verworfen ist und das Olympiastadion der zentrale Ort für die Weltspiele wird, gibt es seit Donnerstag eine Entscheidung bezüglich der weiteren Nutzung des alten Jahnstadions in Prenzlauer Berg.&nbsp;Das darf aktuell nur noch mit jährlichen Ausnahmegenehmigungen betrieben werden, wird aber abgerissen und durch ein neues Stadion ersetzt. Hervorstechen soll es optisch durch eine rot verglaste oberste Etage („Skywalk“), die der jetzigen Farbgebung der Haupttribüne nachempfunden ist. Vor allem soll das Stadioninnere aber über Rampen ohne jedwede Barriere für Behinderte erreichbar sein.

Nach Asbestbeseitigung und Abriss soll der Bau des Jahnstadions Ende 2024 beginnen, die Umgestaltung des Jahnsportparks schon früher.

16:9

Mit deutlicher Verzögerung: Das neue Jahnstadion hat nun auch eine Optik

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Nun hat es doch noch geklappt: In der Biesdorfer Oberfeldstraße wurden endlich die ersten drei Straßenlaternen mit Ladepunkten für Elektroautos aufgerüstet. Insgesamt sollen bis Oktober zunächst 200 Laternen an insgesamt 49 Straßen in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Steglitz-Zehlendorf umgebaut werden. Weitere 800 Ladepunkte werden folgen.

Im Marzahner Ortsteil Biesdorf können E-Autos jetzt an der Laterne aufgeladen werden. Insgesamt 1000 Stationen sind geplant. In diesen Straßen geht es los.

Elektromobilität: Erste Berliner Straßenlaternen zu Ladestationen aufgerüstet

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Das Hochhaus Leipziger Straße 40, in dem es am Sonnabendabend einen schweren Wasserschaden gegeben hatte und das komplett evakuiert werden musste, kann voraussichtlich erst in etwa 14 Tagen wieder bezogen werden.

Das Hochhaus in Mitte musste komplett evakuiert werden. Die Elektrik ist schwer beschädigt. Die Wohnungen bleiben vorerst unbewohnbar.

Rohrbruch in Hochhaus an der Leipziger Straße: Wohnungen zwei Wochen gesperrt

27. März 1940. Im Abstand von wenigen Minuten werden sie an den Pfahl gebunden. Beide wehren sich. Vergeblich. Schüsse krachen. Kurz darauf noch eine Salve. Ein Justizdoppelmord ist im Gange. Die Gebrüder Sass, die berühmtesten Panzerknacker der deutschen Kriminalgeschichte, werden im Konzentrationslager Sachsenhausen exekutiert.

Franz und Erich Sass machen im Berlin der 1920er-Jahre als Panzerknacker ein Vermögen. Jahrelang narren sie die Polizei, dann verlässt sie ihr Glück.

Die Gebrüder Sass: Aufstieg und Fall der Gentleman-Ganoven

Moabit

B-History

In Pankow ist ein Kampf darüber ausgebrochen, was wichtiger ist: Klimaschutz oder Denkmalschutz? Die Berliner Denkmalschutzbehörden wollen die Wohnstadt Carl Legien möglichst baumlos sehen, die Anwohner dagegen wollen Bäume. Die Grünen-Abgeordneten Julia Schneider und Andreas Otto haben sich eingeschaltet und bemängeln, dass der Denkmalschutz noch keine Antwort auf den Klimawandel habe, sich aber an neue klimatische Rahmenbedingungen anpassen müsse. Ein entscheidender Schritt gegen „überheiße Quartiere“ im Sommer seien Fassadenbegrünung und Baumpflanzungen.

In der Wohnstadt Carl Legien entzündet sich ein Konflikt, der über Prenzlauer Berg hinaus an Bedeutung gewinnen wird.

Baumstreit in Pankow: Klimaschutz kontra Denkmalschutz – was wiegt mehr?

Pankow

Im Schneegestöber ist sie zurückgekehrt: Die Skulptur der Heiligen Gertraude wurde (fast) an ihrem alten Standort aufgestellt, von dem sie 2017 verschwunden war. Jetzt ist sie geputzt, restauriert, mit schützendem Wachs überzogen und schön wie 1896, als sie auf die damals neue und jetzt alte Gertraudenbrücke gestellt worden war.

Die Skulptur steht wieder am Spreekanal, aber auf Jahre nicht mehr auf, sondern neben der Brücke. Die muss erst saniert werden.

Rückkehr der Heiligen Gertraude zu ihrer Brücke in Mitte

Belgien

Endlich ist es so weit: Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) konnte die Fußgängerbrücke „Golda-Meir-Steg“ zwischen Moabit und Mitte eröffnen – dort, wo einst die Mauer entlang eines Kanals die Stadt teilte. Er erspart Fußgängern und Radlern lange Umwege zwischen der neuen „Europa-City“ westlich des Berlin-Spandauer Schifffahrtskanals und dem Gebiet um Scharnhorst- und Chausseestraße östlich. Damit findet auch ein finanzielles Debakel ein um drei Jahre verspätetes Ende.

Der Golda-Meir-Steg über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal verbindet Moabit mit dem Altbezirk Mitte.

Golda-Meir-Steg in Mitte eröffnet: Drei Jahre zu spät fertig, fünf Mal so teuer

Immer wieder kommen Bewohner der idyllisch zwischen drei Seen und Wäldern gelegenen Ortschaft an diesem Sonntag vorbei, um ihre Anteilnahme zu zeigen – für die fünfköpfige Familie, die in dem vor wenigen Jahren neu gebauten Haus lebte – und nun gewaltsam starb. Am Sonnabend wurden in dem Einfamilienheim die beiden 40-jährigen Eltern Linda und Devid R. sowie ihre drei Töchter tot aufgefunden. Rubi war gerade vier Jahre alt, das Mädchen ging noch in die Kita im Ort. Ihre älteren Schwestern Janni und Leni starben mit acht und zehn Jahren. Sie gingen in Senzig in die Grundschule.

Die Polizei hat einen Abschiedsbrief gefunden. Die fünf entdeckten Leichen wiesen Schuss- und Stichverletzungen auf. Eine Mordkommission ermittelt.

Gewalttat in Königs Wusterhausen: Drei tote Kinder in Wohnhaus

<em>Herr Schmidt, der frühere Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hat kürzlich im RBB den Zustand der Berliner Verwaltung beklagt. Haben Sie genickt, gelacht oder beides?</em>

Der Abgeordnete Henner Schmidt analysiert die Lage der Berliner Verwaltung und fordert politische Bezirksämter.

FDP-Experte: Senat und Bezirke leben bequem in der Verantwortungslosigkeit

Berliner Senat

Die Frankfurter Allee ist wegen eines Wasserrohrbruchs zwischen Gürtel-/Möllendorffstraße und Alfredstraße seit Mittwochmorgen stadtauswärts gesperrt. Die Fahrer der rund 25.000 Fahrzeuge, die dort täglich in Richtung Osten unterwegs sind, müssen sich andere Wege suchen. Die Sperrung wird voraussichtlich wochenlang zu Staus nördlich der Frankfurter Allee in Lichtenberg und südlich in Rummelsburg führen. Insbesondere im abendlichen Berufsverkehr, wie sich schon am Mittwoch zeigte, wenn die Menschen in Richtung Marzahn-Hellersdorf und über die Stadtgrenze hinaus unterwegs sind.

Ein Wasserrohrbruch legt den Verkehr auf der wichtigen Verkehrsachse lahm. Die Reparatur ist kompliziert und langwierig.

Lichtenberg: Wasserrohrbruch blockiert die Frankfurter Allee

Lichtenberg

Der FDP-Abgeordnete Thomas Seerig hatte den Senat gefragt, wie in Sachen Übernachtungsmöglichkeiten der Stand der Dinge ist. Sozialstaatssekretär Alexander Fischer (Linke) antwortete, seit dem 1. Oktober gebe es in Notübernachtungsstellen der Kältehilfe sowie in nur an einzelnen Tagen geöffneten Nachtcafés 214 Übernachtungsplätze, dazu kämen 193 in ganzjährig geöffneten Notübernachtungseinrichtungen.

Die Schlafplätze sind sehr unterschiedlich über die Bezirke verteilt. Informationen, wo sie zu finden sind,  scheinen nicht durchzudringen.

Kältehilfe in Berlin: FDP wirft Bezirken vor, sich „wegzuducken“

Friedrichshain-Kreuzberg

Reinickendorf

Tempelhof-Schöneberg

Bereits 2019 befasste sich das Berliner Baukollegium, ein Beratungsgremium für die  Senatsbauverwaltung, mit den Planungen des Eigentümers Aroundtown für das Grundstück Elsenstraße 115 und hat festgestellt: Der Bestandsbau sei „langfristig nicht funktions- und ausbaufähig“.

Das Bezirksamt Treptow-Köpenick klagt über Personalmangel, der notwendige Bebauungsplan kann dauern.

Kino am Treptower Park soll Neubau weichen: Hochhaus vom Tisch, Planungen lahmen

Knapp tausend Menschen aus dem ärmsten Land Europas zwischen Rumänien und der Ukraine wurden im Juli gezählt, doppelt so viele wie im Juni. Sie können in Wittenau einen Asylantrag stellen und werden dann für wenige Tage nebenan in einer neuen Unterkunft mit rund 500 Plätzen untergebracht.  Die allermeisten haben keinen Anspruch auf Asyl, weil Armut ein Flucht-, aber kein Asylgrund ist.

Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten musste wegen vieler Neuankömmlinge aus Moldawien Feldbetten aufstellen.

Moldawier in Berlin: Flucht aus der Armut – ohne Aussicht auf Asyl

Ukraine

Europa

Das antwortete die Senatsinnenverwaltung auf Anfrage der CDU-Abgeordneten Cornelia Seibeld. Die ist über einen Teil der Antwort verblüfft. Es dauere oftmals ein Jahr und länger, das Verfahren abzuschließen, hieß es vom Senat,  weil sich Einbürgerungswillige vielfach erst aus ihrer alten Staatsangehörigkeit entlassen lassen müssen.  Dazu kämen die Klärung der Identität des Antragstellers, die „verzögerte Mitwirkung der Antragstellenden“ und gegebenenfalls die Dauer der Beantwortung von Fragen des Bezirks an Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt.

Zwei Jahre dauert das Einbürgerungsverfahren in Pankow. Mitte benötigt dagegen nur vier Monate, erklärt der Senat. Woran liegt das?

Einbürgerung: Wer in Berlin Deutscher werden will, braucht viel Geduld

Staatsanwaltschaft

Immigrants hoping to be naturalised in Pankow must wait up to 6 months for confirmation that their application has been received while those in Friedrichshain-Kreuzberg have to be patient for a measly 10 days.

The process takes up to two years in Pankow. But just  four months in Mitte. Why?

Want to become German? Hurry up and wait.

English Edition

Trotz Demonstrationsverbots zogen rund 5000 „Querdenker“ durch Berlin – es gab zahlreiche Festnahmen und viele verletzte Polizisten.

„Querdenker“ liefern sich in Berlin Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei

Politik

Schöneberg

Zwar können die Fahrer den Weg ihrer Züge nicht beeinflussen, dennoch sollen bis Ende 2022 die ersten Züge von der BVG damit ausgestattet werden.

Überraschend: Berliner Straßenbahnen bekommen Navigationsgeräte

<a target="_blank" href="https://www.berlin.de/sen/uvk/verkehr/infrastruktur/brueckenbau/muehlendammbruecke">Es ist vorgesehen</a>, dass es statt drei nur noch zwei Fahrspuren pro Richtung für Kraftfahrzeuge geben soll, dafür in der Mitte zwei Straßenbahngleise. Irgendwann sollen dort Straßenbahnen in Richtung Potsdamer Platz und Hallesches Tor unterwegs sein. In einer zweiten Phase kann es sogar nur noch eine Fahrspur pro Richtung geben, um mehr Platz für Radler und Fußgänger zu schaffen.

Der Siegerentwurf für die neue Mühlendammbrücke in Mitte steht. Pro Richtung soll es nur zwei Fahrspuren für Autos geben, irgendwann einmal nur noch eine.

Berlin-Mitte: So soll die neue Mühlendammbrücke aussehen

Der polnisch-deutsche Handel umfasste 2020 rund 123 Milliarden Euro, fast drei Mal mehr als der russisch-deutsche, und ist gegenüber den umgerechnet nicht einmal vier Milliarden Euro 1990 astronomisch gestiegen.

Die Vorzeichen schienen schlecht, aber inzwischen steht der östliche Nachbar auf Platz 5 der deutschen Handelspartner.

Aufschwung nebenan: Vom „Polenmarkt“ zum Stabilitätsanker der Wirtschaft Berlins

China

Mercedes-Benz

Most recently, the police reported the antisemitic harassment of the Israeli owner of a bar in Dunckerstraße in Prenzlauer Berg by a 48-year-old. A week earlier the owner of a bar in Wipperstraße, Neukölln was verbally abused by 67-year-old man. 

An alliance of several organisations demonstrated in front of Neukölln city hall on Sunday.

Rally against antisemitism in  Neukölln

Neukölln

Zuletzt hatte die Polizei eine antisemitische Pöbelei eines 48-Jährigen gegen den israelischen Besitzer eines Lokals in der Dunckerstraße (Pankow) vermeldet, eine Woche vorher die Beschimpfungen eines 67-Jährigen gegen den Wirt einer Bar in der Wipperstraße (Neukölln). Die Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus Berlin (RIAS Berlin) verzeichnete 2020 knapp über tausend Vorfälle, darunter 17 körperliche Angriffe.

Ein Bündnis mehrerer Organisationen rief für Sonntag zur Demonstration vor dem Rathaus Neukölln auf. Die Polizei war vorbereitet.

Kundgebung gegen Antisemitismus und für ein wahrhaft vielfältiges Neukölln

Seit dem Jahr 2013 wird darüber nachgedacht, was aus der 11.000 Quadratmeter großen, dreischiffigen Halle von 1899 werden soll, die 1964 von der BVG stillgelegt worden war. 1968 wurde sie der  Ort, an dem die Polizei nach Unfällen sichergestellte und beschlagnahmte Autos abstellt und untersucht. Auch der Senats-Fuhrpark zog ein.

Seit 1968 nutzte die Polizei die gewaltige Halle an der Belziger Straße für sichergestellte Autos. Sie zieht nun aus. Es entstehen Ateliers und Probenräume.

Kultur statt Polizei: Neue Bewohner für das Straßenbahndepot in Schöneberg

Kultur

Versehentlich mehr abgerissen als erlaubt: Die Bauherren, die ein altes Kesselhaus in Wedding zur Braustätte und Kneipe machen wollen, sind verzweifelt.

Kleine Brauerei, große Not: Zwei Wände und der Denkmalschutz

Wedding

Gesundheit & Wohlbefinden

Das hat fast jeder schon mal erlebt: Man läuft einen Gehweg entlang, die Füße bewegen sich nahezu automatisch, man denkt über nichts nach. Aber plötzlich gibt es einen Reiz, der das Gehirn über das Aufrechterhalten der Vitalfunktionen hinaus tätig werden lässt. In diesem Fall wird es von der durch den Gehörsinn angestoßenen Frage bewegt:  Warum in aller Welt dudelt Balkan-Pop in einer Wohnstraße, wo weit und breit keines jener Lokale einlädt, in denen man&nbsp; Djuvec-Reis, Fleisch, Pommes und eingelegte Zwiebeln in großen Mengen bekommt?

Ein Zufallstreffen, freundlich, international, unerwartet – typisch für Berlin.

Berliner Begegnungen

Mobilität & Infrastruktur

Der Bund begründet die Abrisspläne so: Wegen des Neubaus in Mitte, der 2024 beginnen soll und für den natürlich Flächen versiegelt werden, muss als Ausgleichsmaßnahme ein anderes Grundstück „renaturiert“ werden. In Abstimmung mit dem Bezirksamt Lichtenberg habe man in einer Machbarkeitsstudie das 18.000 Quadratmeter messende Garagengrundstück als geeignet gefunden, das dem Bund, und zu einem kleinen Teil Berlin gehört. Es sei versiegelt, so dass Regenwasser nicht versickern könne, und im Übrigen seien die Garagen teilweise baufällig.

Gerhard Lehrke