Die Wirkung des Alaska-Gipfels der Präsidenten der USA und Russlands ist schnell verpufft. Beide haben, entgegen ihrem großspurigen Auftreten, im eigenen Lager mit erheblichen Widerständen gegen einen raschen Frieden in der Ukraine zu kämpfen. Donald Trump hat ausreichend Feinde im eigenen Land. Die Lage ist für ihn durchaus kritisch, und er greift zu immer drastischeren Mitteln gegen seine Kritiker: So durchsuchte die US-Bundespolizei FBI am Freitag das Haus von John Bolton. Bolton war von April 2018 bis September 2019 in Trumps erster Amtszeit Nationaler Sicherheitsberater. Er ist ein scharfer, mitunter gehässiger Kritiker, der im Vorfeld des Treffens von Trump mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin in mehreren TV-Auftritten Trump Dummheit und Ahnungslosigkeit vorgeworfen hatte. Die Hausdurchsuchung ist eine weitere Eskalation. Zuvor hatte Trump einigen ehemaligen Mitgliedern den Zugang zu Geheimdienst-Informationen verweigert. Die Chefin der US-Geheimdienste Tulsi Gabbard legte ein Dossier vor, dass vor allem die drei früheren Geheimdienstchefs James Clapper, John Brennan und James Comey in Bedrängnis bringen soll. Trumps Misstrauen ist nicht auf den eigenen Apparat beschränkt.

Mit einem Abo weiterlesen
- Zugriff auf alle B+ Inhalte
- Statt 9,99 € für 2,00 € je Monat lesen
- Jederzeit kündbar
Sie haben bereits ein B-Plus? Melden Sie sich an
Doch lieber Print? Hier geht's zum Abo Shop
