Energie

LNG-Terminal auf Rügen: „Als würden hundert Panzer über Kopfsteinpflaster fahren“

Ein Treffen im Adlon, 44 tote Robben, eine Stromanlage, die nie gebaut wurde: Der Streit um das LNG-Terminal auf Rügen tobt weiter. Das Landesministerium muss nun neu entscheiden.

Pension am Terminal: Doreen Zier und ihr Vater Jürgen Zier in Neu-Mukran.
Pension am Terminal: Doreen Zier und ihr Vater Jürgen Zier in Neu-Mukran.Stephan Pramme

Jetzt gibt es auch noch Sexismusvorwürfe in Sassnitz. Wegen einer Bemerkung auf der Ratsversammlung Ende Oktober. Es ging um das umstrittene LNG-Terminal, und es ging mal wieder hoch her. Der Lärm der Generatoren, das amerikanische Fracking-Gas, von russischen Schrottöltankern war die Rede. Als eine Frau im Publikum ihren Arm hob, um eine Frage zu stellen, rief der Stadtpräsident, warum sie so winke, ob sie ein Kind von ihm wolle.

Die Frau erhob Dienstaufsichtsbeschwerde wegen Sexismus und verlangte eine Entschuldigung. Sie heißt Claudia Wollmuth, wohnt in Mukran, dort, wo das LNG-Terminal steht. Auf der Versammlung wollte sie sich über das Terminal beschweren, sagt sie. Wenn der Wind schlecht steht, können sie und ihre Tochter nicht schlafen. Einmal musste ihr Hund in die Klinik, weil er Algen geschluckt hatte. Er war in der Ostsee geschwommen, kurz nachdem das zweite LNG-Schiff angelegt hatte.

Berliner Zeitung

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