Energiepolitik

Reiches riskantes Experiment: Warum der Industriestrompreis zum Ost-Test wird

Vor dem Stahlgipfel setzt Wirtschaftsministerin Reiche auf den Industriestrompreis. Doch das Milliardenprojekt spaltet – und Ostdeutschland wird zum Prüfstein.

Das Werk der Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH auf beiden Seiten des Oder-Spree-Kanals. Wird Reiches Industriestrompreis auch langfristig alle Probleme lösen?
Das Werk der Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH auf beiden Seiten des Oder-Spree-Kanals. Wird Reiches Industriestrompreis auch langfristig alle Probleme lösen?Patrick Pleul/dpa-Zentralbild

Ab dem 1. Januar 2026 will Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) einen Industriestrompreis einführen, der vor allem energieintensive Branchen in Krisenzeiten stützen soll. Bis zu 2000 Unternehmen könnten künftig nur noch fünf Cent pro Kilowattstunde zahlen, subventioniert aus dem Klima- und Transformationsfonds der Bundesregierung.

Es ist ein langersehnter Schritt – und ein enorm umstrittenes Vorhaben. Während viele Branchen den Plan als entscheidenden Rettungsanker bezeichnen, üben Gewerkschaften und Experten wie die Monopolkommission scharfe Kritik: Der Preis sei teuer, bevorzuge Konzerne unverhältnismäßig und trage wenig zur echten Modernisierung des Stromnetzes bei. Gerade für die neuen Bundesländer ist der Industriestrompreis ein Politikum. Kann er der energieintensiven Industrie Ostdeutschlands tatsächlich helfen?

Berliner Zeitung

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