Landwirtschaft

Ostdeutscher Bauer warnt: „Konzerne kaufen unser Land – wir verlieren Demokratie“

Ein australischer Fonds hat 20.000 Hektar Agrarflächen in Ostdeutschland aufgekauft. Landwirt Reiko Wöllert erklärt im Interview, warum das gefährlich ist.

20.000 Hektar ostdeutsches Agrarland wurden verkauft – mit drastischen Folgen für die Bauern vor Ort.
20.000 Hektar ostdeutsches Agrarland wurden verkauft – mit drastischen Folgen für die Bauern vor Ort.Jens Büttner/dpa

Ein klassisches Dorf in Brandenburg. Hinter den Häusern beginnen die weiten Felder – Getreide, Mais, Raps. Für die Menschen vor Ort sind sie Lebensgrundlage und Landschaft zugleich. Doch was viele nicht wissen: Dieser Boden wird längst nicht mehr von regionalen Bauern bewirtschaftet.

2023 wechselten rund 20.000 Hektar in Ostdeutschland den Besitzer. Verkauft wurde die Deutsche Agrar-Holding (DAH) mit Hauptsitz im brandenburgischen Oranienburg. Sie ist mit über 36 landwirtschaftlichen Tochterunternehmen die größte deutsche Agrar-Holding – oder anders gesagt: Sie verfügt über die meisten Flächen. Im Jahr 2019 flossen rund 5,36 Millionen Euro an EU-Agrarzahlungen an die DAH. Besitzer ist nun der australische Fonds Igneo, hinter dem der japanische Großkonzern Mitsubishi steht.

Berliner Zeitung

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