Ein wenig skurril erscheint die Angebotspalette im Wood Wood Life Store schon: Zimmerlampen, Campingbesteck, Gartenschaufeln, Parfüm, Turnschuhe. Das alles und noch vieles mehr liegt hier friedlich durcheinander in den Regalen. Dennoch folgt das Sortiment einem roten Faden, und der schlängelt sich entlang der Vorlieben und Interessen von Brian SS Jensen und Karl-Oskar Olsen, den zwei Männern hinter der Marke Wood Wood. Die beiden Dänen wandern demnach gern, mögen es aber auch zu Hause schön gemütlich – und sie halten an ihrer alten Liebe zur „Play“-Linie von Comme des Garçons fest, die es schon in ihrem allerersten Berliner Wood-Wood-Store zu kaufen gab.
Jener Store war nach seiner Eröffnung 2008 in der Rochstraße auch einer der ersten der Stadt, in dem man die japanischen T-Shirts und Strickjäckchen mit den mandeläugigen Herzen kaufen konnte. Im Quartier rund um den Hackeschen Markt shoppten modebewusste Mitte-Bewohner damals Acne-Jeans bei Murkudis und Cargohosen bei Carhartt. Es war die Zeit, als die Clubwear der 90er von der Bildfläche verschwand und von Marken-Streetwear sowie einer neuen, skandinavischen Strenge abgelöst wurde. Eine Mischung, die das Label Wood Wood von Beginn an bis heute offeriert.
Gegründet 2002, fusioniert die Modemarke dänisches Design mit dem Vibe der Straße – sowohl in eigenen Kollektionen als auch denen anderer Brands, die über hauseigene Stores vertrieben werden. Bis heute funktioniert dieses Konzept immerhin so gut, dass Wood Wood in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag feiern darf. Das ist eine beachtenswerte Leistung in turbulenten Zeiten – die vielleicht auch deshalb erbracht wurde, weil man nie maßlos expandierte, sondern sich zum Beispiel bis heute auf wenige Flagshipstores weltweit beschränkt.

In Berlin gibt es in der Rochstraße heute immerhin zwei Wood-Wood-Läden, fast direkt nebeneinander. In einem werden Kleidung und Accessoires verkauft, im anderen präsentiert nun der neue Life Store sein besagtes Angebot. Das besteht derzeit unter anderem aus karierter Bettwäsche von Kvadrat, dekorativen Pflegeprodukten von Seymor, Parfüms in schönen Flakons von Comme des Garçons oder Stora Skuggan, sammelwürdige Be@rbrick-Skulpturen, Campingtassen von Snow Peak, zartem Geschirr von Hay und noch so vielem mehr.
Und wer beim holzigen Interieur des neugestalteten Life Stores eine Verbindung zum Markennamen vermutet, der hat recht: Wood Wood hat seine Existenz einem T-Shirt-Sale zu verdanken, der in einem grob aus Holz zusammengezimmerten Setting stattfand und die damaligen Veranstalter zu einer eigenen Kollektion inspirierte. Auf die nächsten 20 Jahre, klopf auf Holz!



